Unterstützt von der Zeppelin Baumaschinen GmbH und der Apex Fördertechnik GmbH trafen sich etwa 50-200 Gäste zu einem Demo-Tag mit der neuen mobilen Aufbereitungsanlage von Gipo, der R100FDR Giga.
Bereits eine Woche zuvor fand die über Apex Fördertechnik erworbene Anlage ihren Weg aus der Schweiz in die Heide. Ewald Knak, Betreiber des Standortes und Unternehmer in zweiter Generation, zeigte sich begeistert: „Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass uns heute so viele Branchenkollegen aus dem norddeutschen Raum besuchen würden. Einige Interessierte haben noch nicht einmal die weite Anfahrt aus Flensburg gescheut.“
Der Unternehmer hat sich rechtzeitig und in Begleitung der Apex Fördertechnik bei Gipo in der Schweiz ein Bild darüber gemacht, welche Konfigurationsmöglichkeiten eines mobilen Prallbrechers ihm offen stehen würden.
„Mir kam es zunächst darauf an, keine übertriebene Elektronik und auf diese Weise unkalkulierbare Störstellen mit an Bord zu haben – selbst wenn ich dadurch möglicherweise Komforteinbußen hätte in Kauf nehmen müssen. Was aber nicht der Fall war, wir sind rundum zufrieden.“ Sein Wunsch hat sich erfüllt: Die Maschine wurde nicht mit dem serienmäßigen Direktantrieb ausgestattet, sondern arbeitet konventionell hydraulisch.
Weitere spezifische Sonderwünsche, auf die der Hersteller flexibel eingehen konnte, waren dem Recyclingunternehmer genauso wichtig: Dazu zählten erhöhte hydraulisch klappbare Trichterwände für einen außergewöhnlich großen Bunker mit 8 Kubikmeter Fassungsvolumen, damit der Brecher auch mit Radladern und den entsprechend breiteren Schaufeln beschickt werden kann. Außerdem entschied man sich für größere Siebflächen (3,5 x 1,5 m) in der integrierten Nachsiebeinheit.
Knak legte von vornherein großen Wert auf den reibungslosen Transport des Brechers über seinen eigenen Tieflader. Dazu mussten allerdings einige Voraussetzungen von seiten des Herstellers erfüllt werden: Das Transportgewicht der Anlage durfte nach der Demontage des Siebs keine 41-42 Tonnen überschreiten. Ein solche Untergrenze kann allerdings nur dadurch erreicht werden, dass sich im Bedarfsfall auch das Brechergehäuse hydraulisch und über Schnellverschlüsse auf einfachste Weise demontieren lässt. Alleine das führt zu einer Gewichtsersparnis von rund 2,5 Tonnen. „Hier in der Region ist man bei den Behörden sofort bekannt, wenn man diese Transportauflagen nicht einhält. Neben entsprechenden Bußgeldern laufen wir dann Gefahr, an jeder Ecke wiederholt angehalten zu werden. Von unseren guten Vorsätzen in Sachen Termintreue müssten wir uns dann auch verabschieden.“ Zur Ausleitung leichtgewichtiger Störstoffe ist die R100FDR Giga zusätzlich mit einem Windsichter ausgestattet.
Der mobile Prallbrecher nutzt als Standard eine aktive Vorabsiebung, deren Oberdeck in diesem Fall mit einem verschleißunempfindlichen 30 mm dicken Lochblech und das Unterdeck mit einer 15 mm Quadratmasche ausgestattet ist, um bei Bedarf 0/10er Material zu klassieren. „Die Hauptfraktionen unserer Endprodukte sind 0/32er oder 0/45er Betonmaterial, bisweilen auch Rotstein, obwohl letzterer nicht so beliebt ist – da entsprechend frostempfindlicher“, erklärt Knak. Zwei Brecher verarbeiten jährlich rund 80 – 100.000 Tonnen an den Standorten.
Knak betreibt neben seinem Unternehmen für Abbruch-, Erd- und Brecharbeiten bereits seit 2008 einen Recyclinghof in Bad Fallingbostel. Die offizielle Einweihungsfeier des neuen Recyclinghofs in Lührsbockel hingegen steht in diesem Frühjahr noch aus. Während die Bauarbeiten des neuen Verwaltungsgebäudes noch laufen, soll der neue GIPO Brecher nach der Veranstaltung bereits vollumfänglich seine Arbeit auf dem Hof und in den Städten aufnehmen.
Privatleute, Kleinbetriebe, Straßenbauunternehmen und Kommunen der Lüneburger Heide nutzen für ihre Projekte vorzugsweise zertifiziertes Recyclingmaterial: „Ihnen bleibt hier fast nichts anderes übrig, da das Angebot an Naturstein weitaus eingeschränkter ist als in anderen Regionen Deutschlands. Der nächste Steinbruch liegt im Harz.
Das Material der abgerissenen und gebrochenen Altbauten wird in den Städten an Ort und Stelle entweder gleich wieder verfüllt oder an Interessenten weiter verkauft. Knak zeigt sich mit der mobilen Gipo und ihrem künftigen Einsatz in urbaner Umgebung zuversichtlich: „Wir werden auch mit dieser Anlage kaum Probleme in den umliegenden Städten und Gemeinden bekommen. Die Bedüsung der neuen Anlage verhindert wirkungsvoll die Staubentwicklung und eine Sondergenehmigung dürfte aus meiner Erfahrung heraus auch nicht nötig sein. Selbst wenn diese Prallmühle ein wenig mehr Platz beansprucht als gewohnt.“