Bei den operativen Zielen gehe es dem Unternehmen auch 2020 im Wesentlichen darum, die Entwicklungen in der Recyclingwirtschaft zu antizipieren, neue Anforderungen zu erkennen, und mit operativer Flexibilität kurzfristig entsprechende Lösungen zu entwickeln.
„Die Kreislaufwirtschaft ist die Zukunft,“ sagt Willi Stadler, CEO der Stadler-Gruppe. „Sie ist die Antwort auf die zentralen ökologischen Herausforderungen unserer Zeit, zu denen auch das globale Abfallproblem zählt. Das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer tiefgreifenden Veränderung unserer Lebensgewohnheiten nimmt weltweit stetig zu. In diesem Kontext, und vorangetrieben durch immer strengere Vorschriften und Auflagen, wird der Recyclingsektor signifikant wachsen. Wir bei Stadler sind darauf vorbereitet: Wir haben das Know-how, die Erfahrung und die Kapazitäten, um die Entwicklung der Recyclingindustrie unterstützen zu können. Der Wandel ist schon da, und wir liefern die passenden Lösungen für die neuen Anforderungen.”
Neue Anforderungen an Spezialisierung und hohe Reinheit des Sortieroutputs erfüllen
Um die Nachfrage ihrer Kunden nach hochwertigen Rezyklaten, die auf dem Markt mit Neumaterial konkurrieren können, erfüllen zu können, brauche die Recyclingindustrie Müllsortieranlagen, die mit hoher Sortenreinheit trennen. Mit dieser Entwicklung gehe zudem der Wunsch nach einer stärkeren Spezialisierung der Sortierprozesse und einer flexiblen Sortierung vieler verschiedener Materialien einher.
Stadler habe diese Entwicklung antizipiert und bereits verschiedene Projekte abgeschlossen, die diese neuen Anforderungen erfüllen. Dazu zähle beispielsweise eine der weltweit ersten auf Folien spezialisierten Sortieranlagen für das Recyclingwerk Integra Plastics in Sofia in Bulgarien. Mit einem Durchsatz von 4 Tonnen pro Stunde werden hier die Fraktionen nach Farbe (transparent, blau und grün) in HDPE, PP und LDPE sortiert.
„In unserer Branche wird die Spezialisierung in den kommenden Jahren der Schlüssel zum Erfolg sein,” ist Vertriebsdirektor Jürgen Berger überzeugt. „Wir bei Stadler haben die nötige operative Flexibilität und Erfahrung, um neue Lösungen zu entwickeln, die der Nachfrage nach Spezialisierung und höchstmöglichen Reinheitsgraden gerecht werden – und wir können schnell auf neue Erfordernisse reagieren. Das ist eine unserer zentralen Stärken und bleibt für uns ein wichtiger Fokus.”
Mit dem jüngsten Projekt für die französische Schroll-Gruppe habe Stadler seine Fähigkeit unter Beweis gestellt, maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die eine größere operative Flexibilität bieten. Das von Stadler entwickelte neue Recycling-Zentrum in der Stadt Épinal sei auf die Verarbeitung von 80.000 Tonnen Abfall pro Jahr ausgelegt, künftige Erweiterungen und das Sortieren zusätzlicher Fraktionen sind möglich. Das Zentrum umfasse zwei unabhängige Sortierlinien – eine Linie für Multimaterial, eine zweite für Hohlkörper – und bietet damit mehr Flexibilität. Diese Herausforderung, einschließlich der Inbetriebnahme der beiden Linien, habe Stadler innerhalb von nur 14 Wochen gemeistert.
Stadler reagiere mit neuen oder optimierten und angepassten Maschinen schnell auf neue Erfordernisse und teste die angebotenen Lösungen im eigenen Testzentrum oder beim Kunden so lange, bis die gewünschten Ergebnisse erzielt werden.
Um die neuen Anforderungen zu erfüllen, optimiert und erweitere das Unternehmen seine Produkte kontinuierlich. So habe Stadler 2019 eine breitere Version des im Vorjahr eingeführten Delabelers entwickelt, nachdem das Unternehmen einen Bedarf an der Verarbeitung einer größeren Flaschenmenge festgestellt hatte. Die neue Version verarbeite statt der bisher möglichen 6 Tonnen jetzt 9 Tonnen Kunststoffflaschen pro Stunde. Im gleichen Jahr habe Stadler auch seine Expansionshaube verbessert, um die neuesten Anforderungen an die optische Sortierung zu erfüllen. Die neue Version liefere in einer Reihe von Anlagen bereits ausgezeichnete Ergebnisse.
Eintritt in neue Märkte, Unterstützung der Kreislaufwirtschaft
Stadler habe das zunehmende Interesse lateinamerikanischer Märkte am Ausbau ihrer Recyclingindustrie im Bemühen um Eindämmung von Mülldeponien und Entwicklung ihrer Kreislaufwirtschaft erkannt. In den letzten zwei Jahren habe das Unternehmen eine Reihe von Projekten in Mexiko abgeschlossen und plane jetzt eine direkte Präsenz auf diesem Markt mittels einer Tochtergesellschaft, um die dortigen Kunden besser unterstützen zu können.
In Brasilien wurde zudem unlängst die modernste Sortieranlage für Leichtverpackungen, Kunststoff, Papier und Pappe fertiggestellt. Die neue Anlage der Multilixo-Gruppe im brasilianischen São Paulo befinde sich derzeit in der abschließenden Testphase.
Bereit sein für weiteres Wachstum
Stadler sei gut aufgestellt für die steigende Nachfrage des schnell wachsenden Recyclingsektors in Hinblick auf Kapazität und Komplexität in den kommenden Jahren. 2014 und 2016 habe das Unternehmen in den Bau von zwei neuen Fertigungshallen in Altshausen investiert, und im vergangenen Jahr wurde dort die neue Firmenzentrale feierlich eröffnet. Stadler investiere zudem in eine neue Fertigungshalle in Slowenien, um die Fertigungskapazität weiter auszubauen.
Auch bei der Partnerschaft zwischen Stadler und Krones, dem Spezialisten für den Reinigungs- und Desinfektionsprozess, gehe es um das zentrale Anliegen von Stadler, den Kunden die besten Lösungen für ihre Erfordernisse zu liefern. Dank dieser Zusammenarbeit kann das Unternehmen jetzt eine schlüsselfertige Gesamtfabrik für den kompletten Recyclingprozess anbieten, von der Sortierung bis zum Output neuer Rezyklate.
„Unsere strategische Priorität ist der Kunde, und das deshalb, weil wir bei Stadler wissen, dass unser Erfolg vom Erfolg unserer Kunden abhängt,“ unterstreicht Claus Maier, zweiter Geschäftsführer der Stadler-Gruppe.