Sowohl der Dauerbrenner US-chinesischer Handelsstreit als auch der Brexit konnten ihren jeweiligen Meilenstein passieren. Doch kaum waren das Phase-1-Abkommen und der Brexit beschlossen, trat mit dem Coronavirus in Wuhan (China) ein neues Problem zu Tage, das die Rohstoffmärkte äußerst sensibel werden lässt. Die heftige Reaktion Chinas und das Nachziehen anderer Länder aus Furcht vor einer Pandemie hält die Rohstoffmärkte in Atem.
Aluminium und Kupfer
Die Preise für Aluminium High Grade und Aluminium Alloy gingen insgesamt zurück und fielen zeitweise unter die psychologische Grenze von 1.700 US-Dollar. Mittlerweile, am 06. Februar 2020, liegt der Preis für Aluminium High Grade wieder zwischen 1.722,50 bis 1.723,50 US-Dollar und für Aluminium Alloy bei 1.360,00 bis 1.370,00 US-Dollar. Die LME-Lagerbestände lagen zuletzt bei 1.257.750 Tonnen. Anfang Februar 2020 kostete Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) auf dem deutschen Markt zwischen 1.410 und 1.540 Euro, Aluminiumprofilschrott (Alter) zwischen 1.410 und 1.530 Euro und Aluminiumspäne (Autor) zwischen 540 und 730 Euro. Die Nachfrage in Deutschland sei laut einigen Marktteilnehmern relativ gut. Impulse aus China seien kaum zu vernehmen, was auf den Coronavirus zurückzuführen sei.
Der Preis für Drei-Monats-Kupfer lag am 06. Februar 2020 zwischen 5.735,00 und 5.740,00 US-Dollar pro Tonne. Mit Blick auf die letzten Januar Wochen ist das ein Preisverfall um 10 Prozent. Die Kupferbestände in den lizensierten Lagerhäusern der LME lagen bei 174.800 Tonnen und haben mit Blick auf Ende letzten Jahres abgenommen. Auf dem deutschen Markt kostete Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) Ende November 2019 zwischen 4.850 und 5.020 Euro und Kupferdrahtschrott gehäckselt Ia (Kasus) zwischen 4.950 und 5.090 Euro. Schwerkupferschrott (Keule) erzielte Preise zwischen 4.350 und 4.500 Euro und nicht legierter Kupferdrahtschrott I (Kader) wurde zwischen 4.690 und 4.870 Euro gehandelt. Analysten gehen davon aus, dass aufgrund der Entwicklungen an der LME die Abgabebereitschaft auf dem Schrottmarkt abnehme.
Die Marktteilnehmer für den Aluminium- und Kupfermarkt sind sich darin einig, dass die wirtschaftliche Lage schwierig sei, weil nicht absehbar sei, wie es um China wirklich stehe. Sowohl eine erste schnelle Erholung als auch ein sich anbahnendes globales Problem seien möglich. Fest steht für viele Analysten, dass die Rohstoffmärkte das Problem haben, dass sowohl die Produktion in China als auch die chinesischen Lieferketten stark belastet seien. Damit sei davon auszugehen, dass sich der Handel an den Börsen eher beruhigen werde – auch, um die Risiken zu minimieren.