Das Fahrzeug wurde im Rahmen einer Kooperation mit Orten Electrical Trucks und Zöller entwickelt. Es basiert auf der Zoeller-Baureihe Micro HG, ist mit einem Preßbehälteraufbau, einem Lifter sowie einer Verdichtereinheit ausgestattet.
Im Gegensatz zu Scherenlösungen, die je nach Schildstellung unterschiedliche Preßkräfte entfalten, arbeite die Verdichtereinheit bei Zoeller mit 2 doppelt wirkenden Hydraulikzylindern und biete so immer die maximal möglich Preßkraft. Mit modernster Batterietechnik auf Lithium-Eisenphoshatbasis und in dieser funktionellen Zusammenstellung sei es das erste Fahrzeug seiner Art auf dem deutschen Markt. Das Bundesministeriums für Verkehr und Infrastruktur hat das Projekt gefördert.
Das E-Sammelfahrzeug, mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 4.250 Kg und einer technischen Nutzlast von ca. 1.200 Kg sei für den innerstädtischen Einsatz konzipiert. Als Reichweite mit einer Akkuladung seien ca. 100 km festgelegt worden. Erfahrungen würden zeigten, dass das mehr als ausreiche. Auch die maximal mögliche Anzahl der Lade- und Preßspiele mit einer Akkuladung seien mit reichlich Sicherheitsreserve dimensioniert und die Akkukapazität entsprechend gewählt worden.
Das Fahrzeug soll überwiegend für die Abfuhr von Müll an Sammelstationen eingesetzt werden. Mitarbeiter würden dazu werktäglich die zahlreichen in der Stadt aufgestellten öffentlichen Abfallkörbe in sogenannte Sammelstationen entleeren. Diese wiederum fahre turnusmäßig das neue E-Sammelfahrzeug an, um die befüllten 240-Liter-Behälter zu leeren. Durch den Preßbehälteraufbau könne das Sammelfahrzeug seine Nutzlast optimal bedienen. „Bisher wurde nämlich viel Luft mit dem nicht verdichteten Müll über Lüneburgs Straßen gefahren. Mit dem neuen Fahrzeug können wir die Anzahl der Fahrten um rund 50% reduzieren,“ erklärt AGL-Geschäftsführer Lars Strehse.
Die Aufnahme des Müllbehälters für seine Leerung erfolge auf engstem Raum. Der Lifter hebe dazu den Behälter senkrecht an und entleere diesen dann oben in den Preßbehälter hinein. Außerdem würden sich so mehrere Gefäße nacheinander leeren lassen, ohne das die Verdichtereinheit jedesmal arbeiten müsse.