Die VDM-Mitglieder bewerten sowohl ihre Aussichten als auch ihre Lage weniger pessimistisch als in den Vormonaten. Allerdings ist die Mehrheit der Unternehmen weiter unzufrieden. Dennoch bewertet der Verband es als positiv, dass der Geschäftsklimaindex nicht stärker gesunken ist. Der VDM deutet dies als Anzeichen dafür, dass der Abschwung in den kommenden Monaten zum Stillstand kommen könnte.
Ähnlich beurteilen auch führende Wirtschaftsinstitute die Entwicklung der deutschen Wirtschaft insgesamt, wonach sich der Abschwung verlangsamt hat. Im Auslandsgeschäft sei sogar schon wieder eine leichte Aufwärtstendenz erkennbar. Dies ist ein sehr positives Signal.
Aktuellen Prognosen zufolge wuchs die deutsche Wirtschaft 2019 insgesamt um 0,6%. Wachstumsmotoren waren der private Konsum und die Bauwirtschaft, während die Exporte und die Investitionsgüterproduktion nur sehr verhalten zulegten. Deutlich sichtbar wurde die Schwäche der deutschen Wirtschaft in der Industrie, die für sich genommen in eine Rezession rutschte. Die Rezession der Industrie belastet die Nachfrage nach Metallerzeugnissen stark, da insbesondere die Industriezweige konjunkturelle Probleme hatten, die für eine hohe Nachfrage nach Metall als Produktionsinput stehen.
Bis die Industrie eine Rezession überwindet und die Kapazitätsauslastung wieder spürbar zulegt, braucht es erfahrungsgemäß etwas Geduld. Wirtschaftsexperten rechnen frühestens in der zweiten Hälfte 2020 mit einer spürbaren Belebung. Für 2020 erwarten sie einen BIP-Zuwachs von 1,5 %. Eine ungünstigere Entwicklung könnte eintreten, wenn sich die Rahmenbedingungen für den internationalen Handel – etwa aufgrund eines ungeordneten Brexits, erneuter Handelsstreitigkeiten oder der Eskalation im Konflikt mit dem Iran – verschlechtern.
Details zum Geschäftsklimaindex finden Sie in der Februar-Ausgabe des RECYCLING magazins.