Baustoffrecycling: Der Verfüll-Leitfaden kommt

Zum bvse-Neujahrsempfang am 22. Januar hatte der bayerische Umweltminister und Festredner, Thorsten Glauber, vor allem für die Baustoffrecycler im Verband eine erfreuliche Nachricht im Gepäck: Die Fortschreibung des Verfüll-Leitfadens wurde zuvor auf den Weg gebracht.
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Das Bayerische Umweltministerium ist stolz auf seine Vorreiterrolle im Klimaschutz und in der Kreislaufwirtschaft. „In dieser Periode werden im bayerischen Klimaschutzpaket insgesamt eine Milliarde Euro für Projekte zur Nachhaltigkeit und CO2-Reduktion zur Verfügung gestellt“, erklärte Umweltminister Thorsten Glauber am 22. Januar in seiner Festrede auf dem bvse-Neujahrsempfang.

„Für die Kreislaufwirtschaft ist es wichtig, die richtigen Maßnahmen einzuleiten“, so Glauber. Der Fokus müsse darauf gesetzt werden, Rohstoffe möglichst ressourcenschonend einzusetzen. Die spätere Rückführung als Sekundärrohstoffe in den Kreislauf sei darüber hinaus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. „Nachhaltiges Wirtschaften ist das Wirtschaften der Zukunft“, machte der Umweltminister deutlich. In Bayern würde aus diesem Grund viel Geld für Forschungsprojekte als Zukunftsinvestition in die Hand genommen.

Dem Architekten Glauber liege insbesondere der Bereich des Baustoffrecyclings am Herzen, versicherte der bayerische Umweltminister in seiner Rede. „Ich halte es für nicht nachhaltig, wenn wir diese besten Rohstoffe nicht zurück in den Kreislauf bringen. Wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten, beste Rohstoffe zu haben, um sie am Ende zu deponieren“, erklärte Glauber.

„Wir müssen es schaffen, als Staat in unseren eigenen Bauprojekten den Nachhaltigkeitsgedanken nicht nur schreiben, sondern auch zu leben. Deshalb beabsichtigen wir diese Themen in Zukunft noch einmal stärker in die Umsetzung zu bringen“, versprach der Umweltminister. Dass „sein“ Umweltministerium dabei auch pragmatische eigene „bayerische Wege“ geht, enthüllte Thorsten Glauber den überraschten Gästen in einer späteren Fragerunde.

„Wir haben die von der Branche langersehnten und bis in den Dezember hinein heiß diskutierte Fortschreibung des Verfüll-Leitfadens vor 2 Stunden auf die Reise geschickt. Im Zuge der Mantelverordnung bin ich ein klarer Verfechter dafür, dass wir hier unseren bayerischen Weg weitergehen können. Dafür werden wir alles in die Waagschale werfen“, betonte Glauber. Der Verfüll-Leitfaden ist eine nur für Bayern gültige sogenannte „Ermessenslenkende Verwaltungsvorschrift“.

Die gute Atmosphäre und die sehr mittelstandsfreundliche Gesinnung, bis in die Landespolitik hinein, seien immer wieder gute Gründe, das Jahresauftaktevent des bvse in Bayern zu begehen, erklärte der bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock. „Dem Mittelstand unserer Branche fehlt oft die Unterstützung – als wären wir ein Dauer-Selbstläufer. Dem ist aber nicht so. Wir brauchen klare Rahmenbedingungen für die Kreislaufwirtschaft und vor allem politische Entscheidungen“, machte Rehbock deutlich. Die Bayerische Landesregierung sei hier oft ein sympathischer und engagierter Vorreiter. „Wenn anderswo nichts unternommen wird, wagt Bayern oftmals doch einen – in der Regel – mittelstandsfreundlichen Vorstoß“, lobte Rehbock die Aktivitäten des bayerischen Umweltministeriums.

„Für die Zukunft erhoffen wir uns von der Politik noch mehr Unterstützung dafür, weitere Kapazitäten für die Verarbeitung von Sekundärrohstoffen zu schaffen und neue Absatzwege zu ermöglichen“, erklärte die Vorsitzende des bvse-Landesverbandes Bayern, Christiane Neuhaus. Die Branche musste sich im Jahr 2019 mit einem Preisverfall für Rohstoffe beschäftigen, die die wenigsten in dieser Dimension erwartet hatten. Gemeinsames Ziel, auch im Interesse des Klimaschutzes, müsse es sein, dass Europa es schafft, die eigenen Kreisläufe zu schließen, hob die bvse-Landesvorsitzende hervor.

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