Košćal d.o.o., ein kroatischer Hersteller von Holzpaletten, setzt auf langfristige Planung. Seit seiner Gründung im Jahr 1994 hat er sich von einem Kleinstbetrieb mit zwei Mitarbeitern zu einem mittelständischen 20 Unternehmen entwickelt, das 80 Personen beschäftigt. Entscheidend für das Wachstum sind mehrere Faktoren. Einen stellt Geschäftsführer Marko Košćal vornean: „Wir sind ein typisches Familienunternehmen, das von meinem Vater gegründet wurde und in das ich schon als Jugendlicher eng eingebunden war. Noch heute ist mein Vater beratend tätig und meine Frau kümmert sich um die kaufmännischen Dinge. Da steckt von uns allen viel Herzblut drin.“
Dementsprechend wichtig ist der Inhaberfamilie, dass es dem Betrieb mit all seinen Mitarbeitern gut geht und die Zukunft gesichert ist. Auch deshalb arbeitet Košćal seit jeher mit großer Fertigungstiefe. Heißt: Es 30 werden Holzstämme als Rohmaterial gekauft und in der Produktion mit Bandsägen und Mehrblattsägen zugeschnitten. Anschließend werden die standardisierten Paletten in zwei automatisierten Linien gefertigt. „Wir liefern davon jeden Monat durchschnittlich 40.000 Stück aus“, erklärt Marko Košćal und ergänzt: „Sondergrößen sind zwar nur selten gefragt. Aber bei Bedarf produzieren wir auch solche Paletten und betreiben dafür eine dritte Linie, in der klassisch mit Handwerkzeugen gearbeitet wird.“
Auch mit Holzresten wird Geld verdient
Beim Zuschnitt der einzelnen Holzelemente fallen jede Menge Späne 40 an – rund 7.000 Tonnen sind es bei dem kroatischen Unternehmen bislang pro Jahr. Lästig sind diese den Košćals jedoch schon lange nicht mehr. Denn bereits seit rund zehn Jahren wird damit nennenswert Geld verdient. Davor galt es primär, die Holzreste aus dem Weg zu schaffen und sie möglichst schnell abholen zu lassen. „Maximal 20 Euro pro Tonne haben wir dafür bekommen“, erinnert sich der Geschäftsführer: „Finanziell gelohnt hat sich das nicht. Dann kamen wir auf die Idee, die Späne sinnvoll zu verarbeiten. Wir prüften den Absatzmarkt für Briketts und wussten schon bald, dass viele Brennstoffhändler auf Ruf-Briketts schwören.“
Über die Jahre hat sich die Produktion von Briketts zu einem zweiten, wichtigen Standbein entwickelt, das aktuell acht- bis neunhunderttausend Euro pro Jahr erwirtschaftet. Kapazitätsbedingt stellte sich in 2018 die Frage nach neuen Brikettieranlagen. Wenige Monate später ersetzte Ruf die bisherigen Anlagen durch zwei neue Lignum R6 60 und nahm sie vor Ort in Betrieb.
Kompakte Brikettierpressen laufen vollautomatisch
In den Hochzeiten des Herbst und Winters laufen die hydraulischen Maschinen rund um die Uhr und zeichnen sich durch verschiedene Vorteile aus. Sie brauchen mit rund zwei auf drei Meter extrem wenig Fläche und erreichen dennoch einen hohen Durchsatz von jeweils bis zu 670 kg/Stunde. Mit einer Motorleistung von 37 kW erzeugen die Lignum R6 einen maximalen spezifischen Pressdruck von 1.700 kg/cm².
Für Košćal erweist es sich zudem als hilfreich, dass die Brikettieranlagen von Ruf verschiedene Holzarten und Materialkörnungen zu hochwertigen Briketts pressen können, ohne Anpassungen an der Maschine vornehmen zu müssen. Dabei funktionieren sie ohne manuelles Eingreifen und erzeugen vollautomatisch, gleichmäßig hochwertige Briketts in den Abmaßen 150 x 60 mm. Die Verpackung übernimmt pro Schicht jeweils ein Mitarbeiter, der mit dieser Arbeit jedoch nur zu etwa 60 Prozent ausgelastet ist.
Um 30 Prozent gesteigerte Produktivität durch Neuanlagen
Der geringe Wartungsaufwand und die gute Energiebilanz der neuen RUF-Pressen sind für Košćal ein wichtiger Faktor, denn dadurch sind die laufenden Kosten niedrig. Noch mehr überzeugt den Unternehmer jedoch der hohe Durchsatz und die damit erweiterten Kapazitäten: „Wir können jetzt gut ein Drittel mehr Briketts herstellen als bisher. Daher nehmen wir auch Sägemehl aus umliegenden Sägewerken an. Das ist zwar oft etwas feucht, für uns aber kein Problem.“ Die Holzspezialisten mischen die feuchten mit trockenen Spänen, geben sie dann gemeinsam in einen Trommeltrockner, von wo aus sie über eine Absaugleitung in Spänesilos transportiert werden. Schneckenförderer bringen sie schließlich in die Trichter der Brikettieranlagen. Alles Weitere passiert vollautomatisiert in den beiden Lignum R6.
„Die Investition“, sagt Košćal, „war absolut richtig. Ich bin überzeugt, dass wir unsere Jahreskapazität bei der Brikettproduktion von aktuell 7.000 Tonnen noch deutlich steigern können. Der Absatz hängt dann noch ein wenig davon ab, wann der Winter kommt und wie streng er sein wird. Aber ich gehe davon aus, dass sich die beiden Anlagen bereits nach spätestens sechzehn Monaten amortisiert haben.“