In dem einwöchigen Multinationalen Entwicklungspolitischen Dialog (MNED), initiiert durch die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS), besuchten Verwaltungsexperten aus Indien und Chile, vom 9. bis 13. September, verschiedene europäische Institutionen.
Neben Einblicken in die praktische Umsetzung der Kreislaufwirtschaft und in verwandte Branchen, wie dem Kunststoff- und Abfallsektor, zielte das Dialog-Austauschprogramm auf den Aufbau eines Kontaktnetzwerkes der angereisten Teilnehmer mit Spezialisten und relevanten Organisationen in Europa ab.
Der Fokus der Besucher beim Besuch in der bvse-Geschäftsstelle in Bonn lag vor allem auf dem Austausch von Best-Practice Beispielen und Prozessen in der Vermeidung, Nutzung, Wiederverwendbarkeit, dem Recycling und der Deponierung von Kunststoffen. Denn vor allem im Wachstumsmarkt Indien, so berichteten die interessierten Teilnehmer, stehe man aktuell, insbesondere im Abfallmanagement für Kunststoffe, vor großen Herausforderungen.
Das besondere Interesse der chilenischen Besucher am deutschen Kunststoffkreislaufsystem sei insbesondere vor dem Hintergrund der Herausforderungen zu sehen, die sich in dem südamerikanischen Land mit der Einführung eines Gesetzes für Erweiterte Herstellerverantwortung [Ley de Responsabilidad Extendida del Productor y Fomento del Reciclaje (REP)] stellen, berichteten die südamerikanischen Teilnehmer.
Besonders aufmerksam nahmen die Gäste Details zur Funktionsweise der Kunststoff-Wertschöpfungskette in Deutschland auf. Dazu betonte bvse-Kunststoffexperte Dr. Thomas Probst vor allem die Bedeutung der getrennten Sammlung für die Qualität der Recyclate und deren spätere Verwendung für die Herstellung neuer Produkte. Erfreut begutachteten die Besucher die große Vielfalt und hohe Qualität unterschiedlicher Produktbeispiele, die ihnen der bvse-Experte in seinem Vortrag präsentierte.
Aber auch das Thema Mikroplastik und dessen Effekt auf die Umwelt und die Menschen trugen zu einer angeregten Diskussion mit dem bvse-Fachreferenten bei.