Präsident Trump verkündete, dass es schneller zu einem China Deal kommen könne als man denke. Ob diese Aussage tatsächlich stimmt oder nur von innenpolitischen Spannungen rund um das Amtsenthebungsverfahren ablenken soll, sei dahingestellt. Fest steht, die Finanzmärkte reagierten kurz entspannt. Trotzdem ist eine Einigung noch nicht abzusehen und die Marktteilnehmer warten gespannt auf das nächste Treffen am 10. Oktober 2019.
Die Zinssetzung der FED hatte eine leicht positive Wirkung auf die Metallmärkte. Doch die schwachen Konjunkturdaten aus der chinesischen Produktion trübten die Stimmung an den Metallmärkten etwas ein. Die nun jüngst veröffentlichten Zahlen aus dem verarbeitenden Gewerbe in China bescherten den Basismetallen einen guten Start in die erste Oktoberwoche. Darüber hinaus wird berichtet, dass die London Metal Exchange (LME) die Pläne für ein Verbot von Metall, das durch Menschenrechtsverletzungen belastet ist, auf 2025 verschiebt. Produzenten haben also drei weitere Jahre Zeit, um die Richtlinien umzusetzen. Die Initiative sollte ursprünglich bis 2022 durchgesetzt werden.
Kupfer bricht die Marke nicht
Dr. Copper als klassischer Konjunkturindikator hatte sein Jahreshoch am 17. April mit 6.533,00 US-Dollar und prallt seitdem regelmäßig an der 6.000,00-US-Dollar-Marke ab. Am 27. September lag der Preis zwischen 5.741,00 und 5.743,00 US-Dollar. Laut Analysten drücken die hohen Lagerbestände der LME und die Produktionsrückgänge in China den Preis für das rote Metall. Die Kupferbestände in den lizensierten Lagerhäusern der LME lagen am 27. September 2019 bei 266.225 Tonnen und damit auf einem hohen Niveau.
Kupfer-Nachfrage gering
Auf dem deutschen Markt kostete Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) am 25. September 2019 zwischen 4.900,00 und 5.030,00 Euro und Kupferdrahtschrott gehäckselt Ia (Kasus) zwischen 4.940,00 und 5.130,00 Euro. Schwerkupferschrott (Keule) erzielte Preise zwischen 4.440,00 bis 4.640,00 Euro und nicht legierter Kupferdrahtschrott I (Kader) wurde zwischen 4.810,00 und 4.990,00 Euro gehandelt. Laut Marktteilnehmer lässt sich für den deutschen Kupfermarkt festhalten, dass die Nachfrage nach Kupfer eher bescheiden sei. Demnach erwägen einige Unternehmen der Kupferbranche Kurzarbeit. Die Schrottverfügbarkeit sei weiterhin gut, aber ein Abflauen sei spürbar.
Aluminium-Preis belastet
Der Preis für Aluminium High Grade lag am 27. September 2019 zwischen 1.733,00 bis 1.733,50 US-Dollar und für Aluminium Alloy bei 1.170,00 bis 1.190,00 US-Dollar. Die Aluminium-High-Grade.Lagerbestände sind am Ende der Woche leicht angestiegen und lagen zuletzt bei 914.725 Tonnen (+ 4.150 Tonnen von Donnerstag zu Freitag). Aluminium Alloy liegt relativ konstant bei 6.480,00 Tonnen. Die leicht steigenden Bestände und eine rückläufige Nachfrage belasten den Preis. Auf dem deutschen Markt kostete Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) am 25. September 2019 zwischen 1.510,00 und 1.680,00 Euro, Aluminiumprofilschrott (Alter) zwischen 1.520,00 und 1.680,00 Euro und Aluminiumspäne (Autor) zwischen 690,00 und 740,00 Euro.
Automobilbranche schwach
Für den deutschen Aluminiummarkt lässt sich ähnliches sagen wie für den deutschen Kupfermarkt: Die Nachfrage ist laut Marktteilnehmern bescheiden. Grund dafür bleibt die schwächelnde Automobilindustrie, die als Zugpferd für den Aluminiummarkt gilt. Analysten weisen jedoch auch darauf hin, dass die Nachfrage im Automobilbereich im letzten Jahr auf einem enorm hohen Niveau gewesen sei. Demnach sei die diesjährige Entwicklung normal. Ähnliches lässt sich mit Blick auf die Baubranche sagen, dort sei die Nachfrage laut Marktteilnehmern ebenfalls etwas ruhiger geworden. Bezüglich der Aluminiumschrotte lässt sich festhalten, dass laut Marktteilnehmern genug Schrotte auf dem Markt seien. Dies läge vor allem daran, dass China seine Schrottimporte stark reglementiert. Demnach kämen auch Materialien aus den USA nach Europa.