Über das Projekt STOP will die Allianz die Abfallsammlung deutlich verbessern, die Müllabfuhr erstmals direkt zu den Haushalten bringen, vor Ort langfristig Arbeitsplätze in der Abfallwirtschaft schaffen und durch Kunststoff verunreinigte Regionen säubern.
Die für drei Jahre vereinbarte Zusammenarbeit von AEPW und dem Projekt STOP soll sich auf den Bezirk Jembrana an der nordwestlichen Küste von Bali konzentrieren. AEPW will eine Machbarkeitsstudie durchführen, um die Verschmutzung durch Kunststoffabfälle auf der gesamten Insel künftig zu verhindern. Darüber hinaus soll geprüft werden, wie dieser Ansatz weiter ausgebaut und durch finanzielle Mittel und technisches Fachwissen unterstützt werden kann.
Eine aktuelle Studie zeigt, dass von der Insel jedes Jahr 33.000 Tonnen Kunststoff ins Meer entsorgt wird. Eine wesentliche Herausforderung dabei ist der Mangel an geeigneten Entsorgungsdiensten, um Haushalte und Unternehmen davon abzuhalten, Abfälle im Freien zu verbrennen oder einfach in der Umwelt abzuladen. Die Eindämmung der Kunststoffentsorgung ins Meer ist entscheidend, um den Tourismus auf der Insel zu erhalten, welcher die Lebens- und Existenzgrundlage für zahlreiche Menschen darstellt. Pro Jahr gelangen in Jembrana rund 13.200 Tonnen Kunststoff in die Umwelt, was auf die hohe Bevölkerungszahl der Region sowie auf die mangelhafte Abfall- und Recyclinginfrastruktur zurückzuführen ist.
Das Projekt STOP ist eine Initiative, die im Jahr 2017 von Borealis und SYSTEMIQ ins Leben gerufen wurde, um Lösungen für die Kreislaufwirtschaft zu konzipieren, umzusetzen und auszubauen, und damit die Verschmutzung durch Kunststoffabfälle in Südostasien einzudämmen. In Zusammenarbeit mit Unternehmen, Kommunalverwaltungen und Gemeindeverbänden unterstützt das Projekt STOP Städte mit technischem Fachwissen, um das Austreten von Abfällen in die Umwelt zu verhindern, Kreislaufwirtschaftssysteme zu verbessern, neue Arbeitsplätze in der Abfallwirtschaft zu schaffen und die schädlichen Auswirkungen mangelhaften Abfallmanagements auf die öffentliche Gesundheit, den Tourismus und die Fischerei zu verringern. Das langfristige Ziel des Projekts STOP besteht darin, neue Lösungen und Modelle zu etablieren, die über die gesamte Kunststoffwertschöpfungskette, von der Verwendung bis hin zur Abfallsammlung und -verwertung, schnell erweitert werden können.
„AEPW konzentriert sich auf Bereiche, in denen akuter Bedarf zur Verbesserung des Kunststoffabfallmanagements besteht und für die unsere Mitglieder, die entlang der gesamten Kunststoffwertschöpfungskette angesiedelt sind, entsprechendes technisches und kommerzielles Fachwissen anbieten können. Das Projekt STOP passt daher perfekt zur Strategie unserer Allianz, die auf den vier Säulen Infrastruktur, Innovation, Bildung und Säuberung aufbaut. In Jembrana sehen wir die Chance, mit der lokalen Community zusammenzuarbeiten, um eine neue Abfall- und Recyclinginfrastruktur aufzubauen, die verhindern soll, dass Kunststoffabfälle in die Umwelt gelangen“, erklärt David Taylor, Vorstandsvorsitzender, Präsident und CEO von Procter & Gamble und Vorsitzender von AEPW.
Die von der Allianz finanzierte Städtepartnerschaft in Jembrana ist die erste Städtepartnerschaft des Projekts STOP auf der Insel Bali. Das Projekt ist so konzipiert, dass es innerhalb von drei Jahren wirtschaftlich unabhängig sein wird. Damit wird sichergestellt, dass das System von der Kommunalverwaltung und den Gemeinden betrieben werden kann, die beide während des gesamten Projekts zu Beratungszwecken hinzugezogen und eng eingebunden werden.
„Wir sind stolz, die „Alliance to End Plastics Waste“ als strategischen Partner des Projekts STOP begrüßen zu dürfen, da uns das gemeinsame Engagement verbindet, diese wichtige globale Herausforderung anzugehen: nämlich den Austritt von Kunststoffen in die Umwelt zu verhindern“, freut sich Alfred Stern, CEO von Borealis und Mitbegründer des Projekts STOP. „Kunststoffe können wiederverwendet und zu neuen Produkten recycelt werden, und es liegt auf der Hand, dass wir nachhaltige Abfallmanagementsysteme und Modelle für die Kreislaufwirtschaft entwickeln müssen, um die soziökonomische Entwicklung der Gemeinden dieser Region zu unterstützen.“
„Ich bin dankbar, dass Jembrana für die Städtepartnerschaft des Projekts STOP ausgewählt wurde und unterstütze diese voll und ganz“, erklärt Wayan Sudiarta, SP, Chef der Umweltbehörde in Jembrana. „Ich hoffe, dieses Projekt wird dazu beitragen können, die Gewohnheiten der Menschen in der Region zu ändern und diese dazu zu erziehen, Abfälle sachgerecht zu trennen und zu entsorgen.“
Die Partnerschaft von AEPW und dem Projekt STOP wird folgende Aktivitäten umfassen:
- Durchführung von Diagnosestudien, um zu verstehen, wie und warum Kunststoffabfälle in die Umwelt gelangen, und die Entwicklung eines neuen, maßgeschneiderten Systems, um dieses Problem zu bekämpfen.
- Aufbau und Lieferung von Anlagen, um die Maßnahmen zur Abfallsammlung und -sortierung zu intensivieren.
- Einstellung lokaler Arbeitskräfte bei angemessener Entlohnung und unter sozial gerechten Arbeitsbedingungen für die Verwaltung und Personalausstattung des neuen Abfallmanagementsystems.
- Partnerschaft mit lokalen Organisationen, um Verhaltensänderungen auf Gemeindeebene durch Sensibilisierungs- und Bildungsprogramme zu fördern, damit mehr Menschen die dort entstehenden Abfallentsorgungssysteme nutzen.
- Säuberung von Stränden und Flüssen in Absprache mit der Regionalverwaltung.