Der Einsatz von Schrott als Rohstoff der Stahlherstellung sorge für die Schonung von natürlichen Ressourcen und die Einsparung von CO2-Emissionen. Allein die Stahlwerke in der Europäischen Union hätten im Jahr 2017 etwa 93,3 Mio. Tonnen Stahlschrott eingeschmolzen. Dies entspreche einer Einsparung von ca. 156 Mio. t CO2, vergleichbar mit den jährlichen CO2-Emissionen des Automobilverkehrs in Frankreich, Großbritannien und Belgien.
Dies gehe aus einer neuen Studie mit dem Titel „Schrottbonus – Externe Kosten und fairer Wettbewerb in den globalen Wertschöpfungsketten der Stahlherstellung“ hervor, die derzeit vom Fraunhofer Institut IMWS im Auftrag der BDSV erstellt und anlässlich der BDSV Jahrestagung am 13./14. November 2019 in Münster vorgestellt wird.
In der Studie würden Wohlfahrtsgewinne quantifiziert, die der Gesellschaft entstehen, wenn negative Effekte durch CO2-Emissionen bei der Stahlherstellung vermieden werden. Die Unternehmen der Stahlrecyclingbranche ermöglichten diese Wohlfahrtsgewinne durch die Bereitstellung von qualitativ hochwertigem Recyclingrohstoffen, die bei der Stahlherstellung eingesetzt werden. Dieser positive Beitrag finde in der Gesellschaft bisher kaum Beachtung. Die BDSV plädiert dafür, dass im Rahmen der politischen Maßnahmen zur Erreichung der Klimaschutzziele nicht nur negatives Verhalten sanktioniert wird, sondern Einsparungen von CO2-Emissionen, wie zum Beispiel durch die Unternehmen der Stahlrecyclingbranche, entsprechend belohnt würden. Hierzu werde die neue Studie „Schrottbonus“ verschiedene Instrumentarien vorstellen und Empfehlungen an die Politik ableiten.