Etwa 80 Prozent der Zigarettenstummel weltweit landen in der Natur und gelangen so in das Ökosystem. 15 Milliarden Zigaretten werden jährlich in Österreich geraucht. Dadurch fallen rund 5.000 Tonnen Zigarettenstummel an, die aufgrund ihrer Zusammensetzung nicht vollständig verrotten.
Aus diesem Grund sei das Projekt „100 % Tschick im Kübel. Mödling. Meine saubere Stadt.“ Ins Leben gerufen. Mit dem Rauchverbot in Lokalen ab 1. November 2019 werde das Problem zudem noch einmal größer.
Das Projekt teilt sich in zwei Schwerpunkte:
1. Reduktion des durch Zigarettenstummel verursachten Littering-Problems
2. Projektstudie zum Zigarettenmüll – Unterstützung der Statistik und Recycling-Versuche durch Mödlinger Abfallwirtschaft und Evaluierung von verschiedenen Verwertungsmöglichkeiten durch Saubermacher.
Der erste Schwerpunkt starte mit entsprechender Aufklärung durch Informationsmaterial, die in den Zigarettenläden sowie in Partnerlokalen verteilt werden sollen. In einem zweiten Schritt soll das Projekt auch auf Parks, Spielplätze und stark frequentierte Plätze ausgedehnt werden. Außerdem informiert die Stadt Mödling über die Gemeinde-Homepage www.moedling.at sowie die „Daheim in Mödling“-App und ihre weiteren Informations-Kanäle. Um die Mödlinger Gastronomie zum Mitmachen und zur Unterstützung der Kampagne zu gewinnen, gab es vorab eine schriftliche Information seitens der Stadtgemeinde und des Mödlinger Saubermachers mit der Möglichkeit, sich als „Unterstützer“ anzumelden.
Damit erklärten sich die Gastronomen bereit, einen gebrandeten Outdoor- Sammelbehälter aufzustellen und dann auch das bereitgestellte Informationsmaterial in ihren Betrieben auszulegen. Bisher hätten 20 Lokale ihre Zusagen zur Beteiligung gegeben. Die Behälter werden im Zuge der Stadtreinigung entleert und die Zigarettenstummel in extra Behältern getrennt gesammelt und können zur Unterstützung wissenschaftlicher Studien jederzeit abgerufen werden.
Als Alternative zum Wegwerfen der Kippen gebe es vom Abfallverband Mödling den „Taschenbecher“ zu beziehen. Joe Kadla vom GVU Melk hat den dicht verschließbaren Reise-Aschenbecher, in dem Zigarettenstummel gesammelt werden können, entwickelt und die NÖ Umweltverbände unterstützen dieses Projekt für ganz Niederösterreich.
Durch das getrennte Sammeln der Zigarettenstummeln leiste das Projekt einen wesentlichen Beitrag, zur Projektstudie für den zweiten Schwerpunkt: Es können die Mengen abgeschätzt und Statistiken verifiziert werden.
Ein weiteres Ziel sei es, ökologisch und ökonomisch sinnvolle Verwertungslösungen für Zigarettenmüll zu finden. Hier gebe es verschiedene Recyclinginitiativen, aber aufgrund der Schadstoffgehalte müssten die verschiedenen Optionen genau geprüft werden.
Die Gesamtkosten der Kampagne, die von den Projektpartnern zu gleichen Teilen getragen werden, betragen rund 15.000 Euro.