Dazu gehörten sowohl die erneute Verbesserung der Energieeffizienz in der Zementproduktion durch neue Produktionsanlagen als auch die weitere Steigerung des Anteils alternativer Brennstoffe mit Biomasse. Dies zeigten die „Umweltdaten der deutschen Zementindustrie 2018“, die von den deutschen Zementherstellern traditionsgemäß einmal im Jahr veröffentlicht werden.
„Wir haben auch in diesem Jahr deutliche Fortschritte gemacht und unsere CO2-Performance weiter verbessert“, so Christian Knell, Präsident des VDZ. „Klar ist aber auch, dass wir bei der Verringerung der CO2-Emissionen mit bestehender Technik zu-nehmend an unsere Grenzen stoßen. Wir arbeiten daher an neuen zukunftsweisenden Technologien, vor allen Dingen an der Abscheidung des CO2, um es anschließend weiter verwenden oder gegebenenfalls speichern zu können.“
Die deutsche Zementindustrie habe in den Jahren 2015 bis 2017 mehr als eine halbe Milliarde Euro in ihren Maschinenpark und insbesondere in die Umwelttechnik ihrer Werke investiert. So konnten durch den Einsatz moderner Abgasreinigungstechniken die Emissionen weiter verringert werden. Auf diese Weise könne auch der neue, abgesenkte Grenzwert für Stickoxide (NOx) von 200 mg/m³ durch die Zementhersteller sicher eingehalten werden.
Für die Verringerung der CO2-Emissionen biete die Reduktion des Klinkerfaktors im Zement nach wie vor noch Potenzial zur CO2-Vermeidung. So seien neue Zementarten mit Klinkergehalten zwischen 35 und 64 % entwickelt wor-den. Diese Zemente könnten aber erst dann eingesetzt werden, wenn die EU-Kommission die überarbeitete, europäisch harmonisierte Zementnorm EN 197 veröffentlicht hat. Zudem seien auf nationaler Ebene die Anwendungsregeln in der Betonnorm anzupassen. „Hier sind wir letztlich mit allen Beteiligten der Wertschöpfungskette Bau gemeinsam gefordert, um die klinkerärmeren Zemente auf dem Markt zur Anwendung zu bringen“, betont Knell.
Eine Dekarbonisierung der Industrie, so wie angesichts der Klimaziele angestrebt, werde aber erst durch ganz neue Technologien zu erreichen sein. Vor diesem Hintergrund habe die Zementindustrie in den letzten Jahren unter dem Dach der European Cement Research Academy (ECRA) mit Hochdruck an der CO2-Abscheidung (Carbon Capture) geforscht. Die entsprechende groß-technische Erprobung im Rahmen von Demonstrationsprojekten könnten somit nun angestoßen werden. „Offen ist derzeit allerdings noch, in welchem Umfang das CO2 aus dem Produktionsprozess für andere Zwecke genutzt oder gespeichert werden kann“, erläutert Knell. Vor allen Dingen fehle aber noch eine geeignete CO2-Infrastruktur, an die auch die Zementwerke angeschlossen wer-den könnten. Hier sind alle Beteiligten aus Gesellschaft, Politik und Industrie gefragt, an gemeinsamen Lösungen mitzuarbeiten.