Um Hersteller insbesondere bei der recyclingfreundlichen Gestaltung von Verpackungen zu unterstützen, hat der Grüne Punkt nach eigenen Angaben den RecyclingCompass entwickelt. Das digitale Werkzeug gebe in wenigen Schritten eine erste Einstufung der Recyclingfähigkeit im deutschen System ab. „Damit wird es für unsere Kunden ganz einfach einzuschätzen, wo sie bei Design for Recycling stehen“, so Jörg Deppmeyer, Geschäftsführer Der Grüne Punkt. „Einfacher geht es nicht. Unsere Expertinnen ergänzen dieses Angebot mit individuellen Analysen und der entsprechenden Beratung.“ Auch Workshops biete der Grüne Punkt an.
Über 500 Kunden des Grünen Punkts hätten seit Oktober 2018 eine Beta-Version getestet. Die Resonanz: Das Tool sei leicht verständlich, praxisnah und liefere zuverlässig ein belastbares Ergebnis. Das Werkzeug erfülle die anerkannten Standards des Instituts cyclos-HTP und der Zentralen Stelle Verpackungsregister.
„Natürlich gibt es Fälle, die man individuell betrachten muss, dann fordert das Tool zu einer Einzelfalluntersuchung auf“, so Christina Schulz, Expertin für Design for Recycling (D4R) beim Grünen Punkt. Eine solche Analyse erfolge dann über das Institut cyclos-HTP, mit dem der Grüne Punkt seit fünf Jahren als Partner eng zusammenarbeitet. „Das Ergebnis ist ein Zertifikat von einem unabhängigen Sachverständigen mit einer genauen prozentualen Angabe der Recyclingfähigkeit und Optimierungsvorschlägen. Zudem weist das Zertifikat aus, für welche europäischen Länder die gleiche Bewertung gilt“, erklärt Schulz. Gerade bei Verpackungsumstellungen oder für die meistverkauften Verpackungen ist eine solche vertiefte Bewertung sinnvoll.
Der RecyclingCompass decke Verpackungen aus Kunststoff und Metallen sowie faserbasierte Verpackungen ab. Eine weitere Ausbaustufe sehe die Erweiterung der Ergebnisse auf andere europäische Länder vor sowie eine vollständige Bewertung auch für Verpackungen aus Glas.