China hat seine Produktionsdelle vom Januar 2019 infolge von Abschaltungen um das chinesische Neujahrsfest schon überkompensiert. Im übrigen Asien erfolgte ein Anstieg (+1 %). In Europa insgesamt war eine geringere Produktion zu beobachten. In Nordamerika stabilisierte sich die Erzeugung nach Jahren stark rückläufiger Erzeugung, während sie in Lateinamerika nochmals um über ein Fünftel geringer ausfiel. Die Aussichten in den führenden Abnehmerbereichen sind weiterhin positiv: Der Trend zum Leichtbau nicht nur in der Automobilindustrie sichert einen Absatzanstieg.
Die Lagerbestände von Primäraluminium an der LME gingen seitwärts: Diese betragen nun 1,1 Millionen Tonnen. An der SHFE sanken dagegen die Bestände kräftig auf noch gut 500.000 Tonnen. In den Lagern der Comex dagegen befinden sich nur 122 Tonnen. Damit ist eine gute Versorgung gegeben. Die LME-Bestände an Recyclinglegierungen machen lediglich 6.400 Tonnen aus. Die Vorräte entsprechen unverändert dem Gesamtverbrauch (Primär- und Recyclingaluminium) von knapp 8 Tagen. Der Aufbau weiterer Kapazitäten für Recyclingaluminium sichert die langfristige Versorgung. Im Verlauf der zweiten Jahreshälfte 2019 dürfte sich der Lagerabbau bei Primäraluminium weiter fortsetzen. Die US-Zölle auf Aluminiumeinfuhren wurden weitgehend an die dortigen Endverbraucher durchgereicht und haben das Preisniveau erhöht.
Auch die Primäraluminiumpreise litten im bisherigen Jahresverlauf 2019 erheblich unter den geoplitischen Sorgen (Brexit, Handelskrieg China / USA, Zölle auf US-Autoimporte). Im Gesamtjahr 2019 erwartet die IKB infolge einer stabilen physischen Nachfrage ein Angebotsdefizit. Obwohl die Automobilkonjunktur aktuell eine leichte Delle erfährt, steigt der Aluminiumeinsatz im Pkw an. Die investive Nachfrage reduzierte sich kräftig: Die Zahl der Handelskontrakte sank im Verlauf des Mai um 18 %. Bis Q3 2019 erwartet die IKB eine Preisbewegung für Primäraluminium um die Marke von 1.900 US-$ je Tonnen in einem Band von +300 US-$ je Tonnen. Die Notierung von Recyclingaluminium an der LME dürfte sich dagegen um rund 500 US-$ je Tonnen unter diesen Werten bewegen. Zum Jahresende 2019 sieht die IKB höhere Notierungen.