Vier Monate vor dem Klimagipfel des VN-Generalsekretärs sendeten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein klares Signal an die Welt: Ambitionierter Klimaschutz und die Einhaltung des Paris-Abkommens und der Agenda-2030 für Nachhaltige Entwicklung sind machbar. Ein Schlüssel dafür seien klimagerechte und nachhaltige Städte. Ihr Potenzial müsse durch ein Zusammenwirken aller Regierungsebenen gehoben werden. Die Vertreterinnen und Vertreter der Nationalregierungen verabschiedeten eine Partnerschaftserklärung zum gemeinsamen Klimaschutz. Darin erklärten sie unter anderem, einen Finanzrahmen zu entwickeln, der Investitionen in eine klimafreundliche Infrastruktur auf lokaler Ebene ermöglicht. Die Länder und Regionen sicherten zu, Verantwortung für eine Raumplanung zu übernehmen, die den Klimawandel berücksichtigt. Die Städte sagten zu, Klimaziele bei der Erbringung aller relevanten Dienstleistungen zu berücksichtigen. Als gemeinsames Ziel über alle staatlichen Ebenen hinweg formulierten die Teilnehmer, einen durch Zusammenarbeit gekennzeichneten Klimaschutz zu verfolgen, der innovativ und motivierend ist.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Hier in Heidelberg wurde ganz deutlich: Wir können es schaffen. Wir haben neue Erkenntnisse und Partner gewonnen und neue Bündnisse geschmiedet. Wir haben das Wissen und den Willen, gemeinsam zu handeln und uns bei der Umsetzung des Paris Abkommens zu unterstützen. Ich gehe nun gestärkt nach Berlin, nach New York und Santiago de Chile. Jetzt setzen wir es gemeinsam um – mit unseren Ko-Gastebern Heidelberg und Baden-Württemberg und vielen Städten und Regionen und Netzwerken aus aller Welt.“
Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller: „Es ist Zeit zum Handeln. Diesen Geist habe ich bei allen Gesprächen auf dem ICCA wahrgenommen. Die nächsten Jahre sind entscheidend dafür, ob wir den Klimawandel eindämmen und unseren Planeten als lebenswert erhalten können. Diese Überzeugung haben wir hier alle geteilt. Deshalb ist die weltweite Vernetzung der regionalen und der lokalen Ebene so wichtig. In unserer Under2 Coalition wird dieses Miteinander schon deutlich. Klimaschutz geht nur gemeinsam.“
Konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz seien beim kommunalen Klimaschutzkongress im Rahmen der ICCAs diskutiert worden, so Untersteller weiter. „Zum Beispiel die Wärme-wende. Wir wollen weg von fossilen Energieträgern und werden wir unsere kommunalen Wärmenetze dekarbonisieren. Es gibt dafür bereits gelungene Beispiele in den Kommunen im Land. Diese Beispiele werden wir nutzen, um die Wärmewende im ganzen Land voranzutreiben.“
Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner: „Städte und Regionen aus der ganzen Welt haben hier viele Beispiele für effektiven Klima-schutz gezeigt. Wir Städte wollen aber mehr erreichen. Wir brauchen einen Umstieg auf eine fossilfreie Wirtschaftsweise. Wir fordern die Nationalregierungen auf, die gesetzlichen und finanziellen Rahmenbedingungen für die Umsetzung des Klimaschutzes in Städten zu verbessern. Wir müssen dazu CO2-Emissionen konsequenter als bisher bepreisen. Die Einnahmen sollten unter anderem dem Ausbau klimafreundlicher Infrastruktur in den Städten zugutekommen. Ein möglicher Ansatz dafür ist ein Planet Future Fund.“
Die International Conference on Climate Action in Heidelberg wurde am 22. und 23. Mai 2019 vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gemeinsam mit dem Land Baden-Württemberg und der Stadt Heidelberg ausgerichtet.
Ein wesentliches Ergebnis der ICCA2019 sei die Annahme einer Partnerschaftserklärung zur Regierungsebenen übergreifenden Zusammenarbeit beim Klimaschutz und Klimaanpassung. Darin bekennen sich Staaten, Städte und Kommunen sowie Bundesstaaten bzw. Regionen und Netzwerke zu mehr Kooperation, Kommunikation und Unterstützung bei der Umsetzung des Paris Abkommens und der VN Agenda-2030 für Nachhaltige Entwicklung und legen dafür prioritäre Handlungsfelder fest. Die Erklärung wurde bei einem hochrangig besetzten runden Tisch von Vertretern aller drei Ebenen und ihrer Netzwerke angenommen.