Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßt die schärferen Exportregeln für Plastikmüll, die am 10. Mai 2019 in Genf mit dem Baseler Übereinkommen beschlossen wurden. „Die Verschärfung der Exportregeln für Kunststoffabfälle durch das Baseler Übereinkommen ist ein wichtiger und längst überfälliger Schritt. 187 Staaten haben die Vereinbarung unterzeichnet und senden damit ein starkes Signal, sorgsamer mit Plastikmüll umzugehen“, sagt dazu Thomas Fischer, DUH-Bereichsleiter für Kreislaufwirtschaft. Unsortierter, verschmutzter und schadstoffhaltiger Kunststoff habe in Ländern, die damit nicht umweltgerecht umgehen können, nichts zu suchen.
„Der Erfolg der beschlossenen Exportbeschränkungen hängt jedoch von konsequenten Kontrollen ab“, so Fischer weiter. Das gelte für die exportierenden Länder aus Europa ebenso wie für die importierenden Staaten in Südostasien. Allerdings solle Plastikabfall zuallererst dort erfasst und recycelt werden, wo er anfällt. „Besonders wichtig ist aber die Lösung des eigentlichen Problems zu vieler Plastikabfälle. Die Abfallströme können durch internationale Regeln in positiver Weise beeinflusst werden, doch fällt dadurch kein Kilogramm Plastikmüll weniger an. Deshalb besteht die größte Herausforderung darin, unnötigen Plastikabfall zu vermeiden, bevor er entsteht.“ Hierzu müsse Umweltministerin Svenja Schulze ein Abfallvermeidungsziel, eine Verteuerung des Einsatzes von Kunststoffen und eine konsequente Förderung der Wiederverwendung von Verpackungen und Produkten in Deutschland umsetzen.
Deutschland gehört nach Angaben der DUH zu den Industrieländern, in denen besonders viele Kunststoffabfälle anfallen und die bislang besonders viel Plastikmüll exportiert haben. 2018 wurden demnach 132.000 Tonnen Plastikabfall nach Malaysia, 68.000 Tonnen nach Indien und 64.000 Tonnen nach Indonesien verfrachtet. In vielen Schwellen- und Entwicklungsländern werde nicht ausreichend sorgsam mit Kunststoffabfällen umgegangen, sodass viel davon in der Umwelt landet.