Demnach konnten die Branchenunternehmen im Geschäftsjahr 2017 ihre Umsätze auf insgesamt 54,9 Milliarden. Euro steigern. Dies entspricht einem Plus um 7,4 Milliarden Euro im Vergleich zum Jahr 2016. Damit hat die Branche im Vergleich zum gesamtwirtschaftlichen Wachstum von 2,2 Prozent mit über 15 Prozent Zuwachs mehr als siebenmal so viel zugelegt.
Dabei verzeichnete das Segment Großhandel mit Altmaterialien und Reststoffen mit einem Umsatzplus von 3,5 Milliarden Euro bzw. 30 Prozent auf 15,4 Milliarden Euro den größten Zuwachs. Neben Preiseffekten bei Recyclingrohstoffen aus Eisen-, Stahl- und Aluminiumschrotten, spiegelt sich hier auch die wachsende Nachfrage nach Materialien dieser Art wider. Den zweitstärksten Zuwachs am Umsatz trug mit 2,6 Milliarden Euro der Bereich Rückgewinnung bei. Dies entspricht einem Wachstum um 19 Prozent auf insgesamt 16,2 Milliarden Euro.
„Die unzweifelhaft erzielten Erfolge dürfen uns nicht davon ablenken, dass wir noch Bereiche sehen, in denen dringend nachgesteuert werden muss“, erklärte BDE-Präsident Peter Kurth am Freitag.
Kurth weiter: „Während Glasflaschen heute bis zu 90 Prozent aus Altglas hergestellt werden, die Papierindustrie zu 75 Prozent mit Altpapier produziert und die Metallindustrie noch 50 Prozent Altmetalle einsetzt, bleiben wir im Bereich Kunststoffe noch deutlich hinter unseren Möglichkeiten zurück. Bei diesem für unsere Wirtschaft und im Alltag so unverzichtbaren Rohstoff, beträgt der Rezyklatanteil in der Verarbeitung bei einer Gesamtmenge von etwa 14,4 Millionen Tonnen gerade knappe 1,8 Millionen Tonnen. Das sind verbesserungsfähige 12,3 Prozent. Hier ist eine kluge Politik gefragt, um den Anteil von Rezyklaten auf ein Niveau zu heben, das für uns bei anderen Stoffen schon selbstverständlich erscheint. Solange der volatile und in der Tendenz eher sinkende Rohölpreis den wirtschaftlichen Einsatz von Rezyklaten in der kunststoffverarbeitenden Industrie hemmt, wird es schwierig sein, hier deutliche Verbesserungen zu erreichen.“
Auch in den Segmenten Sammlung sowie Behandlung und Beseitigung von nicht-gefährlichen Abfällen fielen die Umsätze höher aus: 880 bzw. 770 Millionen Euro wurden hier zusätzlich umgesetzt. Der Gesamtumsatz stieg damit auf 11,8 bzw. 9,0 Milliarden Euro.
„Die Zahlen belegen eindrucksvoll: Hier legt nicht nur eine Branche zu, hier wachsen praktizierter Umwelt-, Ressourcen- und Klimaschutz der Wirtschaft sowie die Sensibilität von Produzenten und Verbrauchern für die Bedeutung einer ressourcenschonenden Wirtschaftsform – der Kreislaufwirtschaft. Jedes gewonnene und in der Produktion eingesetzte Gramm Recyclingrohstoff verringert unsere Rohstoffabhängigkeit, steigert die Produktionseffizienz und muss nicht mehr unter oftmals fragwürdigen Bedingungen, hohem Energieeinsatz und zum Schaden der Umwelt abgebaut werden“, so der BDE-Präsident abschließend.