An zwei Tagen präsentiert sich das Tagungshighlight des bvse-Fachverband Sonderabfallwirtschaft auf den Messeforen mit einem spannenden Programm zum Stoffpotenzial gefährlicher Abfälle und den umweltgerechten Umgang mit Gefahrstoffen.
In Deutschland stehen für das Recycling von gefährlichen Abfällen ausgefeilte Aufbereitungstechniken zur Verfügung. Das Spezialwissen vorwiegend mittelständischer Unternehmen und der Einsatz modernster Technologie gewährleisten, dass Schadstoffe aus gefährlichen Abfällen sicher abgetrennt und zerstört werden.
Antworten auf die Frage, wie brachliegendes Ressourcenpotenzial aus gefährlichen Abfällen gehoben und welche Hindernisse dafür noch beseitigt werden müssen, erfahren die Teilnehmer am Mittwoch (10.04.2019) ab 14:15 Uhr im Messeforum 1 von Dr. Siegfried Kreibe (bifa Umweltinstitut). Anschließend wird Dr. Bärbel Birnstengel (Prognos AG) zum Stand der vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz in Nordrhein-Westfalen in Planung befindlichen Fortschreibung des Teilplans gefährliche Abfälle zum Abfallwirtschaftsplan NRW berichten. Alle Jahre wieder ändert sich das Gefahrgutrecht. Über die wichtigsten Änderungen im neuen komplexen ADR/RID-Regelwerk, das zum 01.01.2019 in Kraft getreten ist, informiert am Ende des 1. Messeforums der renommierte Gefahrgutexperte Cornelius Giefer (Gefahrgut – Umweltschutz C. Giefer GmbH).
Nach der internen Fachverbandsversammlung (09:00 Uhr bis 11:30 Uhr) startet der 2. Tagungsblock des bvse-Fachverbandes am nächsten Tag (11.04.2019) um 11:30 Uhr im Messeforum 2 mit der Darstellung, Untersuchung und darüber hinaus kritischen inhaltlichen Infragestellung rechtlicher Rahmenbedingungen zum Umgang mit Gefahrstoffen. Dr. Michael Oberdörfer (MUL NRW) gibt in seinem Vortrag einen Überblick zum Stand und Fortschritt der Regelwerke auf Länder- und Bundesebene. So wird hier einerseits der aktuelle Stand der Überarbeitung des KAS 25-Leitfadens präsentiert. Andererseits hat das NRW-Umweltministerium eine eigene Handlungshilfe zur Einstufung von gefährlichen Abfällen erstellt, die ebenfalls vorgestellt wird.
Ist die geltende Abfallverzeichnisverordnung (AVV) in ihrer bestehenden Klassifizierung und Gegenüberstellung der Spiegelstriche in gefährliche und nicht gefährliche Abfälle noch sinnvoll? Viel zu komplex und nicht materialgerecht benötigt das Regelwerk dringend eine Überarbeitung, lautet der provozierende Ansatz von Rechtsexperte Professor Dr. Wolfgang Klett, der für eine spannende Diskussion unter den anwesenden Referenten, Teilnehmern und Messebesuchern sorgen dürfte.
Weiteres Gesprächspotenzial wird die Präsentation von Abschlussredner Andrew Crowther liefern. Das Vorstandsmitglied der European Solvent Recycler Group (ESRG) stellt seinen Verband vor und berichtet interessante Details zu den spezialisierten stofflichen Aufbereitungsverfahren der Lösemittelrückgewinnung.