„Ich freue mich sehr über diese neue Aufgabe“ so Frank, „denn ich habe damit die oberste Leitung eines Eigenbetriebs der Stadt München übernommen, der finanziell auf soliden Fußen steht, der organisatorisch gut strukturiert ist und der zur Sauberkeit und Lebensqualität in unserem schönen München beiträgt.“ Grundsätzlich wolle sie das gut funktionierende Entsorgungssystem weiterführen, darüber hinaus aber auch Innovationen zur Verbesserung einführen. Sie wolle das System dort „optimieren, wo innovative Änderungen eine Verbesserung bedeuten können“. „Dabei muss Müll auch smart sein können! Wir werden im Zuge der Digitalisierung über Müllbehälter nachdenken, die zum Beispiel den Füllstand messen und melden könnten, wann sie geleert werden müssen.“ Frank erklärte, derartige Systeme zunächst bei den Altkleidercontainern testen zu wollen. Eine flächendeckende Ausstattung aller Tonnen in der Stadt mit entsprechenden Sensoren sei aber 2019 nicht zu erwarten.
Darüber hinaus werde über die Zusammenarbeit mit Paketdiensten nachgedacht, die bei der Lieferung von Produkten etwa Papier- oder Verpackungsmüll mitnehmen könnten. So würden Leerfahrten zumindest reduziert. Auch hier sei aber nicht mit einer schnellen Umsetzung zu rechnen.
Sie betonte, die Öffentlichkeitsarbeit weiter ausbauen zu wollen, um das Bewusstsein für Abfallvermeidung, Mülltrennung und ein nachhaltiges Konsumverhalten zu schärfen. 2018 habe sich der AWM dabei auf die Reduzierung des Plastikmülls konzentriert. Dazu habe die Kampagne „Plastikmüll ist ein Riesen-Problem“ gehört. Mit drei Plakatmotiven, die drei bekannte Münchner Bauwerke zeigten, habe der AWM die Plastikmengen, die in der Landeshauptstadt produziert werden, verdeutlicht.
Bei der Plastikreduzierung gingen die städtischen Kantinen seit 2018 mit gutem Beispiel voran. Beginnend mit dem Kreisverwaltungsreferat würden in der Stadtverwaltung Schritt für Schritt Einwegbecher abgeschafft. „An dem Thema Mehrweg in der Stadtverwaltung werden wir weiter intensiv arbeiten“, so Frank. „Nach und nach sollen alle Einweg-Take-Away-Verpackungen aus städtischen Kantinen, Büchereien, Schulen und Mensen verschwinden, um Vorreiter für ganz München zu sein.“
Um ein anderes durch Plastik verursachtes Problem sei es in der Oktober-Kampagne des AWM gegangen. Es würden immer mehr Plastiktüten sowie Beutel aus sogenannten biologisch abbaubaren Kunststoffen in den Biotonnen landen. Diese würden aber im Verrottungsprozess viel zu langsam zerfallen. Dies könne dazu führen, dass der Kompost, der aus den Münchner Bioabfällen gewonnen wird, sein Gütesiegel verliert und nicht mehr für den Biolandbau eingesetzt werden kann. Der AWM habe in der Kampagne darüber aufgeklärt, dass Plastik jeglicher Art nicht in die Biotonne gehört. „Mit gezielten Informationen wollen wir ein stärkeres Müllbewusstsein schaffen und die Bürgerinnen und Bürger zur Mithilfe animieren“, sagte Frank. 2019 wolle der AWM die Kampagne gegen Plastik in der Biotonne weiterführen und unter anderem auch einmalig Papiertüten zum Sammeln von Bioabfall an viele Münchner Haushalte verteilen.
Eine weitere Maßnahme, um die bisher hohe Qualität des Kompostes, den der AWM aus den Bioabfällen herstellt, beizubehalten, sei der Einsatz von Qualitätskontrolleuren, die stichprobenartig Biotonnen im Münchner Stadtgebiet prüfen. Bei leichter Fehlbefüllung würden die Qualitätskontrolleure einen gelben Aufkleber anbringen, bei starker Verschmutzung einen roten. „Es freut mich“, so Frank, „dass die Implementierung dieser Qualitäts-Kontrolleure so gut verlaufen ist und dass die Münchner Bevölkerung deren Arbeit sehr gut annimmt, ja sogar wertschätzt.“ Eine endgültige Auswertung der Ergebnisse soll bis 2019 erfolgen. Eine generelle Tendenz sei jetzt schon erkennbar: Rund 5 Prozent der Münchner Biotonnen seien so stark mit Plastik, Kunststofftüten und anderen Störstoffen verunreinigt, dass sie kostenpflichtig als Restmüll entsorgt werden müssten. Etwa 15 Prozent der brauen Tonnen seien nur geringfügig verunreinigt.
Zum 1. Januar 2019 seien die Müllgebühren in München erhöht worden. „Bislang hat es der AWM durch konsequente betriebliche Konsolidierungsmaßnahmen und gute Finanzergebnisse geschafft, positiv zu wirtschaften und die Müllgebühren bis 2016 sogar mehrmals gesenkt“, erklärte Frank. „Unsere Gebühren sind im deutschlandweiten Vergleich deswegen auf einem sehr niedrigen, wenn nicht sogar auf dem niedrigsten Niveau.“ Dennoch müssten die Gebühren ab 2019 angepasst werden, um bis 2021 keine Verluste einzufahren, was aufgrund der gesetzlichen Vorgaben nicht zulässig sei.
Diese Anpassung falle bei den Restmüllbehältern sehr gering aus und betrage etwa 2 Prozent. Mit 83 Prozent fällt die Erhöhung bei falsch befüllten Wertstofftonnen deutlicher aus. Dabei handele es sich um einzelne falsch befüllte Papier- oder Biotonnen, die als Restmüll entsorgt werden müssten.