Der Trendmonitor für die Kunststoffindustrie zeige: Die weltweite Nachfrage nach Kunststoffen steigt weiter und Europa ist im internationalen Vergleich weiterhin einer der bedeutendsten Erzeugerstandorte.
Breiten Raum würden im Report auch neue Initiativen der Branche in Sachen Zirkuläre Wirtschaft und Kunststoffverwertung einnehmen. Mit einer Selbstverpflichtung hätten sich die europäischen Kunststofferzeuger ehrgeizige Ziele gesetzt: Unter anderem sollen Kunststoffverpackungen in ganz Europa ab 2040 vollständig wiederverwendet, recycelt bzw. verwertet werden. Bereits bis 2030 soll die Wiederverwertungs- und Recyclingquote bei 60 Prozent liegen.
Im Jahr 2017 hätten mehr als 1,5 Millionen Menschen in rund 60.000 Unternehmen gearbeitet und etwa 350 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftetet. Die weltweite Kunststoffproduktion betrug im Jahr 2017 348 Millionen Tonnen (2016: 335 Millionen Tonnen), davon entfielen knapp 65 Millionen Tonnen auf Europa, was einem Anstieg von über vier Millionen Tonnen gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im internationalen Vergleich entfällt knapp ein Fünftel der Kunststoff-erzeugung auf Europa (18,5 Prozent), das damit zweitgrößter Produktionsstandort hinter China (29,4 Prozent) und knapp vor den NAFTA-Ländern (17,7 Prozent) bleibt.
Beim Blick auf Nachfrage und Verbrauch in Europa zeige sich, dass sechs Länder dominieren: Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien, Großbritannien und Polen. Diese EU-Staaten stünden für fast 70 Prozent der europäischen Nachfrage. Größter Einsatzbereich für Kunststoffe in Europa sei nach wie vor das Verpackungssegment mit einem Anteil von annährend 40 Prozent an der Gesamtnachfrage, gefolgt von Bauanwendungen mit fast 20 Prozent, dem Fahrzeugbau mit gut zehn Prozent und der Elektro/Elektronikindustrie mit über sechs Prozent.
Dass Kunststoffe schon heute sehr gut verwertet und immer besser im Kreislauf geführt werden, zeigten die europäischen Abfallzahlen zum Werkstoff: So stieg das Recycling von Kunststoffabfällen in den zehn Jahren zwischen 2006 bis 2016 um fast 80 Prozent. Immerhin neun europäische Länder, darunter Deutschland, erreichten in 2016 eine Kunststoff-Verwertungsquote von über 95 Prozent – und dies insbesondere dadurch, dass in diesen Staaten eine unbehandelte Ablagerung heizwertreicher Abfallströme entweder durch gesetzliche Regelungen unterbunden oder durch hohe Besteuerung unattraktiv gemacht wurde. Gerade vor dem Hintergrund aktueller Umweltdiskussionen zu Kunststoff belegten diese Zahlen die hohe Bedeutung einer geordneten und effektiven Erfassung sowie Weiterbehandlung von Kunststoffabfällen für den Weg in ein ressourcenschonendes Wirtschaften.
Der Report „Plastics – the Facts 2018” mit Zahlen, Daten und Hintergründen zu Werkstoff und Branche kann unter www.plasticseurope.de heruntergeladen werden.