VKU: Ein wichtiger Schritt weg von der Einwegkultur

Die Europäische Union hat heute im Trilogverfahren die Richtlinie für Einwegkunststoffe auf den Weg gebracht. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) begrüßt das konsequente Vorgehen der EU und fordert weitergehende Maßnahmen, speziell gegen Mikroplastik.

Verboten werden sollen bestimmte Einwegprodukte aus Kunststoff wie Besteck, Strohhalme oder Teller. Dazu der VKU-Vizepräsident der Abfallsparte Patrick Hasenkamp: „Unser tagtäglicher Plastikkonsum ist ökologischer Irrsinn! Die Plastikrichtlinie ist ein wichtiger Schritt, um einer Entwicklung entgegenzuwirken, die völlig aus dem Ruder gelaufen ist.“
 
Ebenfalls begrüßt der VKU die erweiterte Herstellerverantwortung für Zigarettenfilter, die Kunststoffe erhalten. Hersteller müssten demnach die Kosten für das Einsammeln von Zigarettenstummeln übernehmen, einschließlich der notwendigen Infrastruktur wie geeignete Abfallbehälter. Zigarettenkippen sorgen in der Straßenreinigung für einen enormen Mehraufwand und -kosten. Nach Berechnungen der Hamburger Stadtreinigung landen täglich 137 Millionen Zigarettenkippen auf Deutschlands Wegen und Straßen.
 
Schließlich wertet der VKU positiv, dass die Richtlinie auch Sensibilisierungskampagnen beinhaltet. Der VKU plädiert dafür, damit die Kommunen zu betrauen, da diese den direkten Draht zum Bürger haben. Der VKU etwa koordiniert seit Jahren erfolgreich die Anti-Littering-Kampagne „Let’s clean up Europe“ sowie die „Europäische Woche der Abfallvermeidung“ in Deutschland.
  
Außerdem unterstützt der VKU die Aufforderung an die EU-Kommission, eine eigene Strategie für Mikroplastik aufzusetzen. Dazu der VKU-Vizepräsident der Wassersparte Karsten Specht: „Tag für Tag gelangen überall auf der Welt winzige Plastikteile über den Abfluss in die Gewässer und die Umwelt. Dieses sogenannte Mikroplastik ist in Kosmetik, Wasch- und Putzmitteln enthalten und kann in Kläranlagen nicht vollständig herausgefiltert werden. Einer der Haupteintragungspfade von Mikroplastik ist mit Abstand Reifenabrieb. Das belastet den weiteren Wasserkreislauf. Um Mikroplastik zu reduzieren, muss bereits bei den Produktherstellern – den Verursachern – angesetzt werden. Ziel muss sein, Mikroplastik zu vermeiden, egal ob es sich um Mikropartikel oder flüssigen Kunststoff handelt.“
 
So könnte beispielsweise das bestehende EU-Reifenlabel neben Angaben zu Kraftstoffverbrauch, Bremsweg auf nasser Straße und Rollgeräusch auch Informationen über Haltbarkeit und Abrieb eines Reifens umfassen. Für Waschmaschinen könnten technische Lösungen wie Filtersysteme vorgeschrieben werden, damit Mikrofasern aus der Wäsche erst gar nicht in das Abwasser gelangen. Auch Mikroplastik in Kosmetik sollte verboten werden.

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