„Wir setzen damit einen Meilenstein im Umweltschutz“, so die zuständige Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger. „Wir gehen mit diesem Verbot auch deutlich weiter als die bestehende EU-Richtlinie es verlangt hätte. Österreich ist das dritte Land in der EU, das ein Totalverbot umsetzen wird.“
Mehr als 400 Mio. Plastiktüten seien derzeit allein über den Lebensmittelhandel pro Jahr im Umlauf. Das verursache 5.000 bis 7.000 Tonnen Plastikmüll pro Jahr. „Es gibt genügend gute Alternativen, wir brauchen keine Plastiksackerl mehr in Österreich“, so Köstinger. Stofftüten wären für den Einkauf die beste Alternative. Auch Papiertüten würden zumindest nach der Nutzung besser verrotten oder könnten recycled werden.
Mit dem Beschluss im Ministerrat sei der erste formelle Schritt getan. Im Januaer will Köstinger die Vertreter des Handels zu einem runden Tisch laden, um den Übergang bis zum Verbot zu besprechen. Als Plastiktüte bzw. Tragetasche gelten alle Produkte, die einen Henkel oder ein Griffloch haben.
Ergänzend zum Plastiktütenverbot plant die Bundesregierung eine Reduktion von Plastikverpackungen in der Höhe von 20 bis 25 Prozent. „Damit wollen wir weitere 60.000 Tonnen Plastik vermeiden“, so Köstinger. Ebenso soll ab 2020 ein Verbot für die Beimengung von Mikroplastik in Kosmetik- oder Reinigungsprodukten kommen, sofern es davor keine europäische Lösung dafür gibt.
„Mit unseren Maßnahmen agieren wir schneller und umfassender als die EU“, betonte Köstinger. „Das ist uns wichtig, dass wir den Kampf gegen unnötigen Plastikmüll konsequent führen.“