Besonders positiv bewertet die Arbeitsgemeinschaft Verpackung + Umwelt AGVU das Vorhaben des Bundesumweltministeriums, den Aufbau von Abfallsammel- und Recyclingsystemen in Entwicklungs- und Schwellenländern zu unterstützen. Außerdem sollen ab 2019 insgesamt 50 Millionen Euro über zehn Jahre verteilt für den Export von Technologien gegen die Verschmutzung der Meere zur Verfügung stehen. „Wenn es um die Umwelt geht, ist globales Denken gefragt. Indem Deutschland sein technologisches Know-how den Schwellenländern zugänglich macht und sie beim Aufbau von Abfallmanagementsystemen intensiv unterstützt, profitieren letzten Endes alle“, so AGVU-Vorstandsvorsitzender Dr. Carl Dominik Klepper.
Einen richtigen Ansatz sieht die AGVU auch darin, die öffentliche Beschaffung stärker in Anspruch zu nehmen, etwa bei kohlenstoffbasierten Materialien durch einen Vorrang von Produkten mit Anteilen aus Sekundärrohstoffen. Zudem ist der Ansatz ausdrücklich zu unterstützen, den Dialog entlang der Wertschöpfungskette voranzubringen, so dass die Nachfrage nach Recyclingmaterialien weiter gestärkt wird.
Vor einem überhasteten Vorgehen durch eine nicht sachgerechte Ausweitung der Produzentenverantwortung warnt die AGVU jedoch. Der 5-Punkte-Plan deute an, dass Hersteller zukünftig auch für die allgemeine Umwelt-Reinigung von achtlos weggeworfenen Verpackungen aufkommen sollen. Stattdessen müsse die Politik wieder stärker beim Verbraucher ansetzen. „Wir brauchen eine umfassende und leicht verständliche Verbraucheraufklärung zur Getrenntsammlung. Nur mit einem informierten Verbraucher, der seine Verpackungen nach Gebrauch tatsächlich in die überall verfügbaren Rücknahme- und Recyclingsysteme gibt, funktioniert Umweltschutz“, so Klepper.