Initiativantrag für Nachfolgetarife für Holzkraftwerke eingebracht

Heute haben die Regierungsparteien einen Initiativantrag zum Weiterbetrieb der Holzkraftwerke eingebracht. Mit der Zuweisung an den Wirtschaftsausschuss ist ein weiterer wichtiger Meilenstein für die Verlängerung der Tarifvergütung erfolgt. Ohne diese stünden viele Anlagen in den nächsten Monaten vor dem wirtschaftlichen Aus.
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Bild: lichtkunst.73, pixelio.de

Durch den eingebrachten Antrag könnte das novellierte Ökostromgesetz und darauf basierende Verordnungen mit 1.1.2019 in Kraft treten. „Mit dem aktuellen Vorschlag präsentiert Frau Bundesministerin Elisabeth Köstinger rechtzeitig eine Lösung für Holzkraftwerke. Damit rückt die Erreichung der Energie- und Klimaziele in greifbare Nähe. Nicht nur aus Gründen der Energie- und Versorgungssicherheit, sondern auch für die Bewältigung der aktuellen Windwurf- und Käferschäfden ist der Weiterbetrieb der Anlagen essenziell“, bedankt sich Franz Titschenbacher, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes. „Ein Blick auf das aktuelle Stromaufkommen zeigt, wie stark wir im Strombereich noch immer von fossilen Energieträgern und Stromimporten abhängig sind. In den vergangenen Tagen lag deren Anteil meist über 50 Prozent. Über eben diese Stromimporte gelangen auch große Mengen an Kohle- und Atomstrom in unsere Haushalte.“

Holzkraftwerke in Österreich

Holzkraftwerke verfügten bis 2017 über eine Engpassleistung von rund 300 MW, die bis 2020 auf etwa 450 MW ausgebaut werden könnte. Die rund 130 Anlagen seien über das gesamte Bundesgebiet verteilt und meist in Industriestandorte oder Fernwärmenetze eingebunden, so der Verband. Durch das sukzessive Auslaufen der Einspeisevergütung drohen laufend Anlagen vom Netz zu gehen. Alleine 20119 würden Werke mit einer Engpassleistung von annähernd 140 MW vom Tarifende betroffen sein. Holzkraftwerke sind für die Wärmewende doppelt wirksam. Sie erzeugen auch im Winter Strom, wenn Wasserkraft und Photovoltaik witterungsbedingt weniger Energie bereitstellen können. Sie verbessern damit nicht nur die Klimabilanz des Stromes, sondern indirekt auch jene von strombasierten Heizsystemen. Durch die bei der Stromproduktion anfallende Wärme reduzieren Holzkraftwerke zusätzlich den noch immer dominierenden fossilen Energieeinsatz in der Fernwärme. Die bei Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK-Anlagen) umgesetzte Sektorkopplung schaftt viele Synergien, die sich bei Biomasse nicht nur auf den Wärme- und Stromsektor beschränkt, heißt es weiter. In der Forstwirtschaft ermögliche sie die Verwertung von niederwertigen Sortimenten, wie sie bei Windwürfen, Käferholz oder Waldpflegemaßnahmen verstärkt anfallen und für die es bis vor wenigen Jahren kaum Abnehmer gab, heißt es abschließend.

 

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