Der Fokus liegt dabei auf gefährlichen Abfällen und der Frage, wie es gelingt, Herstellung und Konsum umweltgerechter zu gestalten, damit diese Abfälle gar nicht erst entstehen. Knapp 450 Aktionen finden in ganz Deutschland vom 17. bis zum 25. November statt.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), der die Interessen der kommunalen Abfallwirtschaftsbetriebe und Stadtreiniger vertritt, koordiniert die Woche zum fünften Mal. VKU-Vizepräsident Patrick Hasenkamp: „Das Motto „Bewusst konsumieren und richtig entsorgen“ ist eher unbequem. Aber wir müssen darüber sprechen – insbesondere über den steigenden Konsum von Elektroartikeln und der damit einhergehenden Wegwerfmentalität.“ In Deutschland wurden 2016 zwei Millionen Tonnen Elektro- und Elektronikgeräte gekauft. Neben wertvollen Metallen enthalten Elektrogeräte oft auch Schadstoffe wie Quecksilber, Fluorchlorkohlenwasserstoffe oder polybromierte Flammschutzmittel. Gleiches gilt für Batterien, die giftige Schwermetalle wie Quecksilber, Cadmium oder Blei enthalten können. Hasenkamp: „Hersteller müssen Geräte umweltschonend, langlebig und reparierbar produzieren. Die europäische Ökodesignrichtlinie zum Beispiel bietet dafür eine gute Basis.“
Auch die Entsorgung muss an die neuen Herausforderungen angepasst werden: „Die kommunalen Abfallwirtschaftsbetriebe sind für die Bürgerinnen und Bürger die ersten Ansprechpartner für die Entsorgung von Elektroschrott. Der Handel nimmt hingegen seine Rücknahmepflicht nur stiefmütterlich wahr und ihm fehlt die erforderliche Entsorgungskompetenz. Auch die Kommunen müssen allerdings mit ihren Sammelstrukturen dichter an die Bürger heranrücken, um die ehrgeizigen Sammelquoten ab dem nächsten Jahr zu erfüllen. Dafür können Depotcontainer im öffentlichen Straßenraum eine gute Lösung sein, die allerdings derzeit durch das Gefahrgutrecht zu stark reglementiert werden. Zudem unterstützen die Kommunen das neue Sammelstellenlogo, das vor wenigen Tagen der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Sammelstellen für alte Elektrogeräte und Batterien sollen einheitlich und flächendeckend gekennzeichnet werden.“
Ebenfalls eine wichtige Aufgabe: Der Export von E-Schrott ins außereuropäische Ausland muss verringert werden. Hasenkamp: „Es darf nicht sein, dass E-Schrott aus Deutschland in Ghana auf der Müllkippe endet, wo Menschen unter äußerst gesundheits- und umweltschädlichen Bedingungen unseren Schrott auseinander nehmen müssen.“