Prof. Weidenkaff besetzte zuvor an der Universität Stuttgart den Lehrstuhl für Chemische Materialsynthese am Institut für Materialwissenschaften, erklärte die Fraunhofer-Projektgruppe IWKS. Mit dem Wechsel zur Projektgruppe wurde Prof. Weidenkaff an die Technische Universität Darmstadt berufen. Dort entsteht unter ihrer Leitung das neue Fachgebiet „Materialchemie/Werkstofftechnik und Ressourcenmanagement“. Vornehmliches Ziel sei es, die Kompetenzfelder und Synergien in Forschung und Entwicklung der Projektgruppe mit denen der Universität weiter zu stärken. Prof. Dr. Rudolf Stauber, Geschäftsführer der Fraunhofer-Projektgruppe IWKS, war federführend für den Aufbau der Projektgruppe verantwortlich und wird zukünftig gemeinsam mit Prof. Weidenkaff den weiteren Ausbau vorantreiben und begleiten.
„Als Chemikerin und Materialwissenschaftlerin habe ich mich schon früh mit der Frage beschäftigt, wie Ressourcen/Materialien effizient und sinnvoll in einen Stoffkreislauf rückgeführt werden können, sodass wir unsere Umwelt nicht mehr mit Abfällen belasten. Vor dem Hintergrund einer steigenden Ressourcenknappheit, erhöhten Umweltbelastungen und wachsender Abhängigkeit von importierten Rohstoffen sehe ich hier großes Potenzial für die angewandte Forschung. Die Fraunhofer-Projektgruppe IWKS leistet hervorragende Arbeit auf diesem Gebiet und ich freue mich, gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen die bestehende Exzellenz in der Forschung weiter auszubauen“, so Prof. Dr. Anke Weidenkaff. „Eine der wichtigsten Aufgaben für mich sehe ich im Entwickeln umweltgerechter Lösungen für eine geschlossene Kreislaufwirtschaft. Das Verständnis der Materialien und deren Regeneration kann zu einer Zukunft gänzlich ohne Abfall beitragen. In gesamten Stoffströmen zu denken und ein effizientes Kreislaufmanagement als Komplettlösung für Kunden und Partner anzubieten, ist eine der größten Stärken der Projektgruppe, die es weiter auszubauen gilt.“
„Mit Frau Prof. Weidenkaff konnten wir eine ausgewiesene Expertin mit langjähriger Forschungserfahrung im Bereich der Materialwissenschaften und der Chemie gewinnen. Ich freue mich, gemeinsam mit dem neuen Führungsteam die Projektgruppe auf ihrem Weg zu einem eigenständigen Institut zu begleiten“, ergänzt Prof. Dr. Gerhard Sextl, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC in Würzburg und Mutterinstitut der Projektgruppe.
Prof. Dr. Anke Weidenkaff promovierte 2000 an der ETH Zürich in Chemie, erhielt 2006 die Venia Legendi für Festkörperchemie und Materialwissenschaften von der Universität Augsburg. Danach wurde sie Sektionsleiterin an der Empa sowie assoziierte Professorin an der Universität Bern in der Schweiz. Seit 2013 war sie Lehrstuhlinhaberin für Materialchemie an der Universität Stuttgart. Sie veröffentlichte rund 230 SCI-gelistete Publikationen zur Materialforschung in der Energieumwandlungstechnik. Zuletzt war Prof. Weidenkaff Direktorin des Instituts für Materialwissenschaft an der Universität Stuttgart. Darüber hinaus ist sie Präsidentin der European Thermoelectric Society (ETS), gewähltes Mitglied des Vorstands der GDCH-Fachgruppe Festkörperchemie und Materialforschung und des E-MRS Executive Committee. Im Jahr 2011 wurde sie mit dem Kavli Foundation Lectureship Prize ausgezeichnet, heißt es abschließend.