Gleichzeitig hätten die RepaNet-Mitglieder mit ihren Re-Use-Aktivitäten die Gesamtemissionen der österreichischen Wirtschaft im Ausmaß von knapp 75.000 t CO2-Ä-quivalenten reduziert, das entspreche etwa dem Jahresverbrauch von 29.000 PKWs.
Immer öfter würden jedoch Kürzungen in der Arbeitsmarktförderung die Bedingungen für die sozialwirtschaftlichen Re-Use- und Reparaturbetriebe erschweren.
RepaNet-Geschäftsführer Matthias Neitsch: “Re-Use schafft ein Vielfaches der Arbeitsplätze und spart ein Vielfaches an Ressourcen gegenüber Recycling. Trotzdem wird derzeit noch immer Recycling am meisten gefördert, finanziert und unterstützt, während Re-Use überall benachteiligt wird. Mit Re-Use gewinnen Menschen und die Umwelt, das scheint die Wirtschaft wenig zu interessieren, denn davon wird niemand reich. RepaNet fordert im Interesse des Allgemeinwohls stärkere finanzielle Unterstützung von Re-Use durch Hersteller und Staat!”
Die RepaNet Re-Use-Markterhebung 2017 dokumentiert den Beitrag der RepaNet-Mitgliedsorganisationen zur Abfallvermeidung, Stärkung der Kreislaufwirtschaft und regionalen Jobschaffung: Gemeinsam bewegten sie im vergangenen Jahr an ihren 148 Standorten rund 24.400 Tonnen Abfälle, davon über 13.000 Tonnen an Altkleidern. Im Vergleich zu 2016 sei die Menge der gesammelten Textilien leicht gestiegen, bei den anderen Gütern sei sie in etwa gleich geblieben.
Die Sammelmengen stammten aus 1.900 Altkleidercontainern, Sachspendenannahmen in über 100 Annahmestellen, Abholung aus 140 kommunalen Altstoffsammelzentren und 7.500 direkten Abholungen aus privaten Haushalten und gewerblichen Anfallstellen. Die Nachfrage nach den Re- Use-Produkten im Inland sei zeitgleich gestiegen. In 106 Re-Use-Shops wurden rund 5.150 Tonnen Re- Use-Produkte an etwa 1,6 Mio Kunden verkauft und darüber hinaus weitere 190 t an bedürfti ge Menschen ab- und 340 Tonnen an inländische Händler weitergegeben.
Rechne man den Re-Use-An- teil der exportierten Altkleider dazu, hätten die RepaNet-Mitglieder insgesamt 10.700 Tonnen an brauchbaren Gütern vor der Zerstörung durch Recycling oder Verbrennung gerettet.
Deutlich zugenommen habe die Anzahl der Arbeitsplätze, wobei die individuelle Arbeitszeit sank. Grund dafür seien strukturelle Änderungen in der Arbeitsmarktförderung. Diese Kreislaufwirtschaftsarbeitsplätze seien großteils für am Arbeitsmarkt benachteiligte Menschen vorgesehen. Sie würden mit den Erlösen aus dem Verkauf der Re-Use-Güter mitfinanziert. Ein Teil der Kosten für bestimmte dieser Arbeitsplätze werde aber durch arbeitsmarktpolitische Förderungen getragen, wobei nicht die gesamten Kosten übernommen und die Förderungen selbst tendenziell immer weiter gekürzt werden.