Wenn diese ambitionierten Mengen noch erreicht werden sollen, müssen gesetzliche Rahmenbedingungen dringend weiterentwickelt und auch vollzogen werden. Mit Unterstützung erfahrener Experten, politischer Vertreter und Praktiker stellt der bvse die Suche nach Lösungsansätzen in den Mittelpunkt des 17. Elektro(nik)-Altgerätetages in Frankfurt/Main.
Die erreichten Sammelergebnisse bei Elektroaltgeräten haben auch rund 15 Jahre nach Einführung des ElektroG keine großen Sprünge gemacht. Der bvse-Fachverbandsvorsitzende Bernhard Jehle geht in seinem Vortrag u. a. auf die Notwendigkeit der Weiterentwicklung des Systems ElektroG mit neuen praxisorientierten Ansätzen ein. Schnittstellenverbesserung und ein gemeinsames Recyclingverständnis bilden darin eine unverzichtbare Basis.
„Monitoring und Mengenmeldung im Zuge des Open Scope 2018“ lautet der Vortragstitel von Dr. Ines Oehme. Die Leiterin des Bereichs Produktverantwortung beim Umweltbundesamt skizziert das Verfahren und teilt mit, wie mit dem Monitoring zur Umstellung des Open Scopes verfahren werden soll.
Im Rahmen gesetzlicher Vorgaben sollte jede Erstbehandlungsanlage für eine erfolgreiche Zertifizierung ein Behandlungskonzept vorweisen, das den Umgang mit Elektroaltgeräten und die dazugehörigen Prozesse transparent darstellt. Auf neue praxisgerechte Inhalte eines Behandlungskonzepts und die Bedeutung der Gestaltung von einheitlichen Zertifizierungsinhalten geht die Geschäftsführerin der TDE Recycling GmbH, Dana Zwicknagl, einem im thüringischen Barchfeld ansässigen und auf die fachgerechte Zerlegung und Verwertung von Elektronikschrott spezialisierten Unternehmen, ein.
„Abfallwirtschaft 4.0 – Fluch oder Segen?“ Unter dem Aspekt des Spannungsfeldes zwischen Prozessoptimierung und dem Einfluss auf das Marktgeschehen beleuchtet UDZ Consult Geschäftsführer Ullrich Didszun die Digitalisierung in der Abfallwirtschaft und hebt dabei die Bedeutung klar formulierter Rahmenbedingungen hervor.
Chinas National Sword Politik hat alte Verwertungswege radikal abgeschnitten. Somit muss auch die Verwertung von Kunststoffen aus Elektronikaltgeräten neue Wege gehen. Prof. Dr.-Ing. Kerstin Kuchta von der Technischen Universität Hamburg gibt in ihrem Referat den Teilnehmern eine Übersicht darüber, in welche Richtung sich die Märkte in Deutschland und Europa entwickeln.
Im Anschluss klärt Dr. Martin Schlummer vom Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV) darüber auf, was sich im technischen Bereich der Verwertung bromierter Kunststoffe in der Branche tut.
Die steigende Nachfrage nach seltenen Erden, wie Lithium und Neodym, für Hightech-Produkte lässt deren Rückgewinnung durch Recycling zu einem immer bedeutsameren Thema werden. In seinem Vortrag stellt Dr. Dirk Schöps ökonomische und ökologische Betrachtungen zum Recycling ausgewählter Sondermetalle und erste Forschungsansätze von REWIMET, dem Recycling-Cluster wirtschaftsstrategischer Metalle, vor.
Bevor bvse-Fachreferent Andreas Habel abschließend zu einer Podiumsdiskussion einlädt, in der Referenten und Teilnehmer über weitere Aspekte zur Weiterentwicklung der gesetzlichen Rahmenbedingungen von ElektroG und BattG diskutieren, wird Carina Dasenbrock (BMU Bonn) Details zur Neuordnung des Batteriegesetzes erläutern, zu dem das Bundesumweltministerium vor Kurzem ein Eckpunktepapier vorgelegt hat.
Natürlich gerät auch der Netzwerk-Aspekt nicht zu kurz. „Straßenbahn meets Casino“ lautet das Motto zum Begrüßungsabend im historischen „Depot 1899“ der Städtischen Straßenbahn, das für die Teilnehmer gute Unterhaltung und ein Casinoerlebnis der besonderen Art bereithält. Am Folgetag stehen dann die Themen des 13. Forum Schrotts im Vordergrund.
Weitere Informationen zum Programm und Anmeldeformulare finden Sie auf der Tagungsseite zum bvse-Branchenforum 2018.