Aktuell beträgt der Anteil der Erneuerbaren Energien bei der Stromerzeugung ca. 33,3 Prozent und bei der Wärmerzeugung ca.13 Prozent. Neben Wind, Wasser und Sonnenenergie zählt Biomasse zu den wichtigsten erneuerbaren Energiequellen. Die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) initiierte Charta für Holz bilanziert, das Holz derzeit einer der wichtigsten Energieträger der Energiewende ist: Etwa ein Viertel der Strom- und zwei Drittel der Wärmebereitstellung aus erneuerbaren Energien basieren auf Holz beziehungsweise Biomasse. Ein wichtiger Baustein der Energieversorgung aus Holz bilden derzeit 75 Altholzkraftwerke in Deutschland.
Klimaschutzbeitrag der Altholzkraftwerke
In Deutschland fallen jährlich ca. 8 Millionen Tonnen Altholz an, insbesondere in der Verpackungsindustrie, im Bau- und Abbruchbereich sowie in Siedlungsabfällen. Diese Abfälle werden durch aufwendige Sortier- und Aufbereitungsverfahren zum Sekundärrohstoff Altholz aufbereitet. Abhängig von der Schadstoffbelastung können die Altholzhackschnitzel entweder zur Herstellung von Spanplatten oder zur Strom- und Wärmeproduktion eingesetzt werden. Dabei substituiert Altholz fossile Energieträger wie Kohle, Gas oder Öl. Jährlich werden so etwa 6-8 Millionen. Tonnen CO2 vermieden. „Die deutschen Altholzkraftwerke leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz“, stellt Dieter Uffmann Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands der Altholzaufbereiter und -verwerter (BAV) fest. Altholzkraftwerke haben zudem den großen Vorteil, dass sie im Gegensatz zu Wind- oder Sonnenkraftwerken grundlastfähig sind, das heißt dass sie dauerhaft und zuverlässig elektrische Energie zur Verfügung stellen können. Sie nehmen in Deutschland zudem eine wichtige Entsorgungsfunktion wahr, da sie durch ihre spezifische Filter- und Anlagentechnik Emissionen vermeiden und Altholz mit einem sehr hohen Wirkungsgrad in Energie umwandeln.
Herausforderungen der Altholzbranche
Mit Blick auf den bevorstehenden Novellierungsprozess des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) setzt sich der BAV dafür ein, dass klimafreundliche Energie aus Altholz weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Energiewende bleibt. Die Altholzkraftwerke die größtenteils durch das EEG gefördert werden, fallen zwischen 2020 und 2026 sukzessive aus der Förderung. Dieser Übergang stellt eine Herausforderung für die Branche dar, da es in dieser Zeit zu der Situation kommt, dass Kraftwerke die bereits aus der Förderung gefallen sind, mit Kraftwerken konkurrieren die weiterhin die Einspeisevergütung erhalten. „Das Ende der EEG-Förderung, dass der BAV grundsätzlich befürwortet, muss so gestaltet werden, dass keine Altholzkraftwerke aufgrund der subventionsbedingten Wettbewerbsverzerrung aus dem Markt ausscheiden“, so Simon Obert, Geschäftsführer des BAV. Altholzkraftwerke, die nicht mehr unter das Regime des EEG fallen, verlieren zudem den Einspeisevorrang gegenüber fossilen Energieträgern, da die novellierte Biomasseverordnung Altholz nicht mehr als Biomasse anerkennt. Dieter Uffmann warnt: „Verlieren Altholzkraftwerke den Status als Erzeuger von Erneuerbaren Energien und den damit verbundenen Einspeisevorrang gegenüber fossilen Energieträgern besteht die Gefahr, dass sich Strom und Wärme aus Altholz nicht mehr wirtschaftlich in Deutschland produzieren lässt. Jedes Biomasseheizkraftwerk auf Basis von Altholzbrennstoff das vom Netz geht, bedeutet zudem, dass wertvolles CO2-Einsparpotential verloren geht. Wir müssen uns dafür einsetzen, dass Deutschland weiterhin auf grüne Energie aus Altholz setzt.“