Lkws mit gewichtiger Ladung bahnen sich den Weg durch das Werksgelände. Ihr Ziel: Das Akkulager des Traditionsunternehmens, das dieses Jahr 700 Jahre Standort Muldenhütten und 25 Jahre MRU feiert. Wo früher Blei aus heimischen Erzen produziert wurde, ist seit 1994 ein hochmodernes Recyclingverfahren im Einsatz. Verbrauchte Batterien aus Fahrzeugen, Notstromaggregaten und sogar aus U-Booten sind heute der Rohstoff für das Qualitätsblei mit dem Markenzeichen „F“ wie Freiberg.
Nach Angaben des Unternehmens werden rund 55.000 Tonnen verbrauchte Batterien jährlich am sächsischen Standort angeliefert. Die Akkus werden in einem Zerkleinerungs- und Trennungsprozess in der sogenannten Aufbereitung (Brecher) verarbeitet und in ihre Fraktionen zerlegt. Der Bleianteil wird verhüttet, anschließend gemäß Kundenanforderung raffiniert und schließlich in Barrenform vergossen. Über die Jahre summiert sich das auf die stolze Menge von 1 Million Tonnen Werkblei, die MRU produziert und an die Industrie zurück liefert, heißt es weiter.
„In unserem Industriebetrieb leisten wir mit dem Batterierecycling einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung. Darüber hinaus ist ein weiteres Standbein für das Unternehmen entstanden“, berichtet Dr. Martin Fischer, Geschäftsführer der MRU. Gemeint ist damit die Kunststoff-Compoundierung, denn auch das Gehäuse der Batterien sowie die weiteren Bestandteile werden am Standort separiert und dem Recycling zugeführt. Inzwischen gilt MRU im Verbund mit der Braubacher Schwester BSB Recycling als Kompetenzzentrum für Polypropylen. 58.000 Tonnen PP stellen die Unternehmen jährlich her. Fischer ergänzt: „Unser Seculene® PP finden Sie in vielen Autos wieder. OEMs setzen darauf zur Herstellung ihrer Spritzgussteile.“ Gemeint sind beispielsweise Radhausschalen oder Unterbodenschutz. So liefert MRU gleich zwei Recyclingprodukte für neue Kraftfahrzeuge, denn mehr als 90 Prozent des Bleis wird für die Herstellung neuer Starterbatterien genutzt.
Im Verbund mit den Schwesterfirmen der Ecobat-Technologies Gruppe bildet MRU einen geschlossenen Batterierecyclingkreislauf ab, denn auch um die Sammlung des Altmaterials kümmert sich Ecobat verantwortungsvoll. Hierzu wurden die internationalen Entsorgungsaktivitäten unter dem Namen OneCallCollection gebündelt. Das gleichnamige Webportal steht den Kunden für eine unkomplizierte und schnelle Auftragsabwicklung zur Verfügung; Die grün-weiße Lkw-Flotte transportiert die verbrauchten Akkus zu den Sekundärhütten, die rund 95 Prozent des Materials verwerten, so das Unternehmen abschließend.