So habe in den letzten beiden Jahren erneut eine Steigerung des sehr hohen Anschlussgrades an kommunale Kläranlagen auf 95,2 % erzielt werden können, ohne dabei Verluste in der Reinigungsleistung zu verzeichnen. Dieser Anschlussgrad habe sich von 1971 bis 2016 von damals 47,9 Prozent auf nunmehr 95,2 Prozent gesteigert. Insgesamt würden die Abwässer der Österreicher/innen in 1.883 Kläranlagen gereinigt. Senkgruben oder Hauskläranlagen machten nur noch einen Bruchteil der Abwasserentsorgung aus.
Das österreichische Leitungsnetz sei mit rund 90.000 Kilometern Kanal und 80.000 Kilometern Trinkwasserleitungen sehr gut ausgebaut. Im Jahr 2016 sei rein rechnerisch eine Abwasserfracht von rund 14,82 Mio. Einwohnern gereinigt und geklärt, davon die Abwässer von 8,35 Mio. Einwohnern aus privaten Haushalten und das Äquivalent von rund 6,46 Mio. aus dem Fremdenverkehr bzw. industrielle und gewerbliche Abwässer.
Ergänzend dazu sei aufgrund der oft dezentralen Siedlungsstrukturen im ländlichen Raum die geordnete Abwasserentsorgung durch insgesamt 27.452 Kleinkläranlagen (oft nur für wenige Haushalte) oder andere individuelle Lösungen sichergestellt worden. Insgesamt würden durch alle Kläranlagen in ganz Österreich 81 % des Stickstoffs und 90 % des gesamten Phosphors aus dem Abwasser entfernt.
Um die hohen Standards weiter erfüllen zu können, müsse die über Jahrzehnte geschaffene Infrastruktur aufrechterhalten, wenn nötig erneuert und laufend verbessert werden. Von Seiten des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus werde daher die Siedlungswasserwirtschaft mit derzeit jährlich 80 Millionen Euro gefördert. Damit seien im Berichtsjahr 2016 Gesamtinvestitionen von 388 Mio. Euro ausgelöst worden.