„In den vergangenen 20 Jahren haben wir für den ZAS 11,3 Millionen Tonnen Frischdampf geliefert, gewonnen aus der energetischen Verwertung von bis heute 3,4 Millionen Tonnen Abfall“, sagt Axel Köhler, Geschäftsführer des MHKW Pirmasens. „In das öffentliche Netz wurden etwa 1,3 Milliarden Kilowattstunden eingespeist. Genug, um rund 440.000 Haushalte ein Jahr mit Strom zu versorgen“, ergänzt Werkleiter Michael Höling. Und, weil Abfall zu einem erheblichen Anteil aus Biomasse bestünde, gelte die Energie, bezogen auf diesen Anteil, als erneuerbar. Anders als Wind oder Solarstrom sei das Kraftwerk jedoch grundlastfähig und damit ein verlässlicher Partner der Energiewende. Zudem ersetzt die Ressource Abfall Primärenergieträger wie Kohle, Gas oder Öl.
Vor diesem Hintergrund zeigt sich insbesondere Dr. Bernhard Matheis, ZAS-Verbandsvorsteher und Oberbürgermeister von Pirmasens, erfreut, dass mit dem MHKW nicht nur Entsorgungssicherheit für die kommunalen und gewerblichen Abfälle der Region besteht, sondern das Kraftwerk einen aktiven Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz leistet: „Der im MHKW gewonnene Dampf wird zu einem Teil verstromt und ins Netz eingespeist, zu einem anderen als Fernwärme an die Stadtwerke Pirmasens geliefert. Hätten wir statt Abfall Heizöl zur Energiegewinnung einsetzen müssen, wären im Durchschnitt der vergangenen zwei Jahrzehnte jährlich rund 1,7 Millionen Liter nötig gewesen.“ Nachhaltige Energie aus Abfall trage deshalb mit dazu bei, dass der Heizölverbrauch in Deutschland seit Jahren rückläufig ist.
Und auch in Sachen Umweltschutz setzt das MHKW Pirmasens Maßstäbe. Im Interesse der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Pirmasens ist die Anlage mit einer der leistungsfähigsten Rauchgasreinigungsanlagen ausgerüstet. Mit dieser Technologie setzt das MHKW heute noch Maßstäbe und unterschreitet die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte deutlich, teilweise bis an die Nachweisgrenze. „Nicht umsonst sprach bei der Eröffnung 1999 die damalige rheinlandpfälzische Umweltministerin mit Blick auf die Rauchgasreinigungsanlage von einer ‚modernen Umweltschutzanlage‘“, erinnert sich Werkleiter Höling, der zwischen 1996 und 1999 als Projektsteuerer maßgeblich am Bau und der Inbetriebnahme der Anlage mitwirkte.