Der seit März anhaltende Aufwärtstrend in der Preisentwicklung auf den internationalen Rohstoffmärkten wurde unterbrochen. Eine Betrachtung der einzelnen Rohstoffgruppen zeigt, dass die Teilindizes für Energie-, Industrierohstoffe sowie Nahrungs- und Genussmittel Verluste verzeichnen. Der Index für Energierohstoffe fiel um 1,1 % (in Euro: +0,1 %), wobei der Rohölpreis im Monatsdurchschnitt zum ersten Mal seit drei Monaten gesunken ist. Der Index für Industrierohstoffe fiel um -0,2 % (in Euro: +0,9 %). Am stärksten gefallen ist der Index für Nahrungs- und Genussmittel. Er sank um 5,9 % (in Euro: -4,9 %). Daher ist der Index ohne Energie ebenfalls gefallen. Er fiel um 2,2 % (in Euro: -1,1 %) auf 116,2 Punkte (in Euro: +110,5 Punkte).
Der durchschnittliche Rohölpreis der drei führenden Rohölsorten fiel im Juni um 2,2 % (in Euro: -1,1 %) auf 72,28 US-Dollar (in Euro: 61,89) pro Barrel. Bei dem Treffen der OPEC und weiterer Rohölexporteure, unter anderem Russland, im Juni in Wien wurde beschlossen, die vereinbarte Gesamtförderquote aus dem Jahr 2016 nicht zu erhöhen, diese jedoch in Zukunft wieder voll auszuschöpfen.
Dagegen sind die Preise für Kohle und Erdgas erneut gestiegen. Kohle verteuerte sich durchschnittlich um 8,2 % (in Euro: +9,4 %). Die hohe Nachfrage vor allem aus Asien nach australischer Thermalkohle hält unvermindert an. In Australien wird das Angebot durch einen Mangel an Investitionen in die Erschließung neuer Minen und in die Infrastruktur sowie die Erschöpfung vorhandener Minen begrenzt. Im Durchschnitt verteuerte sich Erdgas um 3,8 % (in Euro: +5,0 %), wobei der Preisanstieg für europäisches Erdgas mit 2,4 % (in Euro: +3,5 %) geringer ausfiel als der Preisanstieg für US-amerikanisches Erdgas mit 5,3 % (in Euro: +6,5 %). Die Nachfrage nach US-amerikanischem Erdgas stieg aufgrund einer Hitzewelle in der Mitte und im Südosten der USA. Der Index für Energierohstoffe sank insgesamt um 1,1 % (in Euro: 0,1 %) auf 137,5 Punkte (in Euro: 130,6 Punkte).
Erneut stieg der Index für Agrarische Rohstoffe. Diese verteuerten sich im Juni um 0,5 % (in Euro: +1,6 %), wobei der starke Schnittholzpreisanstieg des Vormonats sich deutlich abschwächte. Schnittholz verteuerte sich um 1,2 % (in Euro: +2,3 %). Im Juni war ein deutlicher Preisanstieg für Wolle zu verzeichnen. Grund dafür ist eine gestiegene Nachfrage nach Kleidung aus hochwertigen Wollstoffen in Chinas Mittelschicht. Der steigenden Nachfrage steht ein eingeschränktes Angebot gegenüber, da in Australien die Weidekapazitäten für Schafe aufgrund von Trockenheit gesunken sind. Der Wollpreis stieg im Juni durchschnittlich um 5,7 % (in Euro: 6,9 %).
Der Index der NE-Metalle verharrte mit einem leichten Plus von 0,1 % (in Euro: +1,3 %) fast auf Vormonatsniveau. Dabei war die Preisentwicklung der einzeln gelisteten NE-Metalle im Index unterschiedlich. Der Aluminiumpreis fiel um 2,3 % (in Euro: -1,2 %). Die von den USA verhängten Sanktionen gegen den russischen Aluminiumhersteller Rusal ließen den Preis für Aluminium in den vorangegangen Monaten zunächst steigen. Seit Ende Mai diesen Jahres erheben die USA Zölle auf Importe von Stahl und Aluminium aus Kanada, Mexiko und der EU. Der Aluminiumpreis stieg zunächst am Anfang des Monats Juni an, jedoch fiel er im weiteren Monatsverlauf. Die anfänglichen Befürchtungen über ein zu knappes weltweites Angebot von Aluminium scheinen unbegründet, da die verhängten US-amerikanischen Zölle die Nachfrage nach Aluminium einschränken könnten. Der Preis für Kupfer stieg um 1,9 % (in Euro: +3,1 %). Genauso gestiegen ist der Preis für Zink. Der Zinkpreis stieg um 1,4 % (in Euro: +2,6 %). Beide NE-Metalle waren im Vormonat gefallen. Wiederholt gefallen ist dagegen der Preis für Zinn. Zinn verbilligte sich um 1,1 % (in Euro: +0,1 %). Erneut sind aufgrund der anhaltenden guten Nachfrage die Preise für Blei und Nickel gestiegen. Blei verteuerte sich um 3,2 % (in Euro: +4,3 %) und Nickel um 5,1 % (in Euro: +6,3 %). Der Index für Eisenerz und Stahlschrott fiel um 1,6 % (in Euro: -0,5 %). Insgesamt fiel der Index für Industrierohstoffe leicht um 0,2 % (in Euro: +0,9 %) auf 130,6 Punkte (in Euro: 124,1 Punkte).
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