Aus Hygienegründen wird Biogut in Haushalten oft in Plastiktüten gesammelt und dann leider auch samt Tüte in die Biotonne geworfen. Kunststoffe können jedoch bei der Kompostierung oder Vergärung nicht abgebaut werden, was zwangsläufig zu einer sichtbaren Verunreinigung des Kompostes führt.
Auch die seit einiger Zeit im Handel erhältlichen, als kompostierbar bzw. biologisch abbaubar gekennzeichneten Kunststoffbeutel seien keine geeignete Alternative, da sie viel Zeit zum Verrotten benötigten und so die Kompostierungsprozesse stören.
Darüber hinaus würden sich als biologisch abbaubar oder kompostierbar bezeichnete Beutel optisch nicht ausreichend von „normalen“ Plastiktüten unterscheiden. So sei es den Mitarbeitern der Verwertungsanlagen bei der Anlieferung auch nicht möglich zu erkennen, um welches Material es sich handelt. Daher müssten alle Plastiktüten unter großem Aufwand aussortiert und getrennt entsorgt werden, um gewährleisten zu können, dass der Verbraucher als Ergebnis der Kompostierung ein hochwertiges unverfälschtes Naturprodukt erhält. Aussortierte biologisch abbaubare Kunststoffe seien in der Kunststoffverwertung Störstoffe und würden daher dort nicht zur Verwertung angenommen.
Kunststoffe – auch biologisch abbaubare – sind in der Regel hart und spröde. Um das Material weicher zu machen, versetzt man es beispielsweise mit Weichmachern sowie weiteren Hilfs- und Zusatzstoffen. Selbst wenn die biologisch abbaubaren Kunststoffe so abgebaut würden, dass kein Kunststoffanteil mehr zu sehen ist, würden diese Zusatzstoffe über den Kompost weiter in der Umwelt verbreitet werden.