Unter „Abfall“ werden in dem Dokument ebenfalls Schrotte gefasst – weshalb der Verband Deutscher Metallhändler auf die allgemeingültige und breit gefächerte Relevanz für die deutsche Wirtschaft und den Mittelstand hinweisen möchte.
Mit dem Programm, mit dem China seine Rohstoff- und Recyclingstrategie auf neue Standards heben möchte, sind jedoch weitreichende Folgen verbunden. „Es sind nicht allein die Ausfälle, die wir als Branche in Richtung Ostasien zu beklagen hätten. Viel eher sind es weltweite und bis dato unvorhergesehene Umleitungen jeglicher Rohstoffströme verstärkt durch Protektionismus und drohenden Handelskriegen. Wir können uns noch gar nicht ausmalen, wie die Auswirkungen auf den deutschen Markt wären“, sagt Murat Bayram, Vorstandsmitglied des VDM.
Der VDM weist seine Mitglieder daher darauf hin, den Rohstoffmarkt im Blick zu behalten und frühzeitig bei entstehender Notwendigkeit auf den Ausfall reagieren zu können. Da China gleichzeitig eine Umwelt- wie Technikrevolution samt nahezu vollständiger rohstoffbasierter Autarkie anstrebt, müsse in Deutschland ein Umdenken in der gesamten Branche entstehen. Safety first – auch im kommerziellen Sinn. Nicht alleine der Preis – aber auch die Solvenz und somit Zahlungsstärke eines Geschäftspartners werden eine immer wichtigere Rolle spielen, als es bisher der Fall war.
Bisher liegen die Ausfuhren von Schrotten von Deutschland nach China bei 235.164 Tonnen NE-Metallen. „Es ist unwahrscheinlich, dass es einen Markt gibt, der das kurzfristig kompensieren kann. Also brauchen wir auch Pläne dafür, was passieren soll, wenn die Mengen hier anfallen und bei uns bleiben. Ganz zu schweigen von den Veränderungen und Einflüssen auf die Rohstoffpreise“, so Bayram weiter.
Bereits im kommenden Jahr soll die Einfuhr der erlaubten Abfälle über eine limitierte Anzahl an Häfen erfolgen. Hintergrund ist die staatliche Kontrolle der eingefahrenen Rohstoffe/ Abfälle.