Plastikmüll ist ein globales Problem. Aber nicht nur das, was sichtbar ist, bedroht unsere Umwelt: Kleinste Teilchen aus Kunststoff, das sogenannte Mikroplastik, schwimmen mittlerweile in Seen, Flüssen und Meeren. Erst vor Kurzem haben Forscher der Universität Bayreuth entdeckt, dass sich in der Isar zwischen Baierbrunn, kurz vor München, und Moosburg, rund 45 Kilometer nördlich-östlich von München, die feinen Partikel an Mikroplastik mehr als verzehnfachen (Steigerung von 8,3 auf 87,9 Partikel pro Kubikmeter Wasser).
Noch ist nicht genau erforscht, so der AWM, wie diese winzigen Kunststoffteilchen in die Isar kommen und ob es sich um Mikroplastik aus Kosmetikprodukten oder zersetzte Kleinteile vom Party-Müll der zahlreichen Isar-Besucher handelt. „Aber eines wird klar“, sagt Axel Markwardt, Kommunalreferent und Erster Werkleiter des AWM: „Wir müssen generell unseren Plastikverbrauch und unser Konsumverhalten kritisch überdenken.“
Position des AWM: Abfallvermeidung
Der AWM verfolgt die Strategie der Abfallvermeidung noch vor der stofflichen Verwertung (Recycling). Es gelte, so viele Plastikabfälle wie möglich zu vermeiden. „Plastikmüll ist ein Riesen-Problem!“: Mit diesem Slogan möchte der AWM die Münchnerinnen und Münchner für das Thema sensibilisieren. In einer stadtweit angelegten Kampagne soll der Bevölkerung die Dimension der Problematik vor Augen geführt und nahe gebracht werden. Die Plakate zeigen drei beliebte Münchner Bauwerke: Angefüllt mit Plastikmüll symbolisieren sie die geschätzten Mengen, die in der Landeshauptstadt produziert werden:
Bavaria: Die Münchner produzieren stündlich so viel Plastikmüll, dass man die komplette Bavaria damit füllen könnte;
Siegestor: Die Münchner produzieren täglich so viel Plastikmüll, dass man das ganze Siegestor damit füllen könnte;
Frauentürme: Die Münchner produzieren wöchentlich so viel Plastikmüll, dass man einen Turm der Frauenkirche vollständig damit füllen könnte.
Darüber hinaus möchte der AWM möglichst viele Leute motivieren, auf Plastik und Verpackungen zu verzichten. Deshalb befinden sich auf den Plakaten und in einem Flyer zwölf Tipps für den Alltag, wie man Einwegprodukte durch nachhaltigere Alternativen ersetzen kann: So kann man zum Beispiel Obst und Gemüse oft unverpackt kaufen, die Brotzeitbox ersetzt gut Alufolie und Butterbrotpapier, Getränkekartons können durch Mehrwegflaschen ersetzt werden und die Milchflasche ist umweltfreundlicher als die Milchtüte. „Generell geht es uns darum“, sagt Axel Markwardt, „Verpackungen nach Möglichkeit zu vermeiden und Einwegprodukte durch Mehrweglösungen zu ersetzen“. Das sei schon ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.