BDE-Präsident Peter Kurth: „Überlassungspflichtige Bioabfälle müssen möglichst sortenrein erfasst werden, denn nur so ist es möglich, qualitativ hochwertige Komposte und Gärprodukte zu erzeugen.“ Je größer die Verunreinigung, desto höher sei auch der energetische, technische und finanzielle Aufwand zur Fremdstoff-Abtrennung. Fremdstoffe müssten daher vermieden werden und gar nicht erst in die Biotonne gelangen.
Der BDE hält es für sinnvoll, ein belastbares Kriterium zu erarbeiten, ab dem Maßnahmen zur Verbesserung der Sammelqualität auf Seiten des Bürgers ergriffen werden müssen. Der Verband regt an, dazu ein Forum einzurichten. Kurth: „Unsere Betreiber benötigen gutes Ausgangsmaterial zur Erzeugung hochwertiger organischer Dünger und sie benötigen Rechtssicherheit, wie sie mit stark verunreinigten Chargen umgehen können. Wir regen daher an, ein Forum mit den betroffenen Akteuren einzurichten, das sich über Handlungs- und Regelungsmöglichkeiten austauscht und entsprechende Vorschläge erarbeitet.“
Im Januar 2017 hatte der Abfalltechnikausschuss der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall einen Beschluss gefasst. Danach soll von allen beteiligten Akteuren darauf hingewirkt werden, den Fremdstoffeintrag (Fehlwürfe) bei der getrennten Bioabfallsammlung auf eine Zielgröße von maximal 1 Gewichtsprozent zu minimieren. Dies ist vom Grundsatz her positiv, eine rechtliche Bindung hat dieser Beschluss jedoch nicht.
Der BDE hatte sich bezüglich der Fremdstoffgehalte in der Biotonne bereits im Jahr 2016 positioniert und einen Formulierungsvorschlag für Verträge zur sortenreinen Erfassung und hochwertigen Verwertung von Bio- und Grüngut erarbeitet. Kurth: „Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion halten wir es für dringend geboten, die zur Verbesserung der Sammelqualität notwendigen Maßnahmen zwischen den Akteuren abzustimmen.“