Kurth: “Im modernen Leben gehören Verpackungen zu unserem Alltag. Sie bewerben ein Produkt, enthalten nützliche Zusatzinformationen zur gekauften Ware, sorgen für einfachen Transport und für eine sachgerechte Lagerung. Der Nachhaltigkeitsgedanke verlangt aber nicht nur höhere Recyclingquoten, sondern auch Innovationen bei Verpackungen, damit eine lückenlose Kreislaufwirtschaft funktionieren kann. In diesem Kreislauf kommt den einzelnen Akteuren eine besondere Rolle zu, ohne die die Klimaschutzziele und Energiewende nicht zu erreichen sind. Entsorger regeln die Sammlung, Sortierung und Verwertung von Kunststoffabfällen, können aber nicht entscheiden, welche Materialien in der Produktion eingesetzt werden. Das ist die Aufgabe der Produzenten. Ihnen muss klar sein, dass sie es in der Hand haben, ob eine Verpackung recyclingfähig ist oder nicht. Die rohstoffeinsetzenden Unternehmen sind hier in der Produzentenverantwortung. Ein Vorrang von Monomaterialien gegenüber Verbundstoffen und die Berücksichtigung der Recyclingfähigkeit bei der Entwicklung neuer Produkte und Verpackungen wären wichtige Schritte zu mehr Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz. Die Deutsche Entsorgungs- und Rohstoffwirtschaft ist bereit, hier noch enger mit den Produzenten zu kooperieren.“
Der BDE-Präsident verwies dabei auch auf das neue Verpackungsgesetz, das Anfang 2019 greifen wird. Danach sind u. a. geringere Lizenzierungsgebühren für Verpackungen erlaubt, die komplett recyclingfähig sind, also beispielsweise nicht aus Verbundmaterial bestehen.
Kurth lobte die bereits bestehende Zusammenarbeit mit den Produzenten und hob außerdem ein Beispiel aus der Verpackungsindustrie hervor, bei dem die Kreislaufwirtschaft schon heute funktioniert: „Bei der Umweltleitmesse IFAT im vergangenen Mai in München, konnten wir mit Aluminium einen Stoffstrom vorstellen, bei dem der Kreislauf bereits geschlossen ist. Gemeinsam mit Partnern aus der Branche haben wir die einzelnen Facetten und die vielfältigen Möglichkeiten dieses Werkstoffs präsentiert. Ich bin sicher, dass das Potential von Kunststoff bei weitem noch nicht entdeckt ist und wir alle Chancen haben, Kunststoffe künftig so zu bearbeiten, dass die Einsatz- und Recyclingfähigkeit ähnlich hoch ist wie beim Aluminium.“