„Die Grünen Engel 2018“ – Preisträger auf dem bvse-Messeabend ausgezeichnet

Auf dem bvse-Messeabend zur IFAT am 16. Mai nahmen MinDir. Dr. Helge Wendenburg sowie die Unternehmer und Geschäftsführer Paul Schuster, Alf Heidemann und Oliver Dörner Holzengel als das Symbol für den Mittelstandspreis für das Recycling entgegen.
Zertifizierung

Bereits zum 3. Mal fand im Rahmen der Branchenleitmesse IFAT in München die Auszeichnung des Mittelstandspreises für das Recycling statt. Von Starkregen und Verkehrschaos unbeirrt, ließen sich rund 200 Gäste die von bvse-Präsident Bernhard Reiling als „Oscarverleihung der Entsorgungswirtschaft“ bezeichnete Preisverleihung nicht entgehen. Vergeben wurden vier Preise in den Kategorien „Lebenswerk“ (Paul Schuster – Blasius Schuster KG), „Innovative Recyclinglösung“ (Alf Heidemann, – Heidemann Recycling GmbH) und „Unternehmen 4.0 – wegweisende Digitalisierungslösungen“ (Oliver Dörner – Otto Dörner Entsorgung GmbH) und der Sonderpreis „Lebenswerk nachhaltige Umweltpolitik (MinDir. Dr. Helge Wendenburg – Bundesumweltministerium)“.

Gemeinsam mit dem Mitinitiator Johannes Gritz, Geschäftsführer des Unternehmens „Die Grünen Engel – Aufbereitungszentrum Nürnberg“, das als Namenspate für den Recyclingaward steht, moderierte bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock durch den Abend.

„Was in 2014 als kleines Event auf dem Messestand des bvse begann, hat sich mittlerweile zu einer festen Institution auf dem bvse-Messeabend entwickelt. Der von der Kerscher Umweltstiftung gesponserte Preis steht für Nachhaltigkeit, unternehmerisches Geschick, innovative Ideen und Durchhaltevermögen““, erklärte Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock zur Eröffnung der Veranstaltung.

Paul Schuster: „Kreislaufwirtschaft als Lebenswerk“
Mit der Auszeichnung für sein besonderes Engagement in der „Kreislaufwirtschaft als Lebenswerk“, würdigte die Jury die Verdienste von Branchenspezialist Paul Schuster, der sich „zielstrebig und beharrlich“ über 50 Jahre in unternehmerischer Verantwortung für effiziente Massenströme und stoffliche Wertschöpfung einsetzte. In den 70er Jahren übernahm Paul Schuster die Geschäftsführung der elterlichen Spedition und entwickelt sie in mehr als vier Jahrzehnten zu einem länderübergreifend führenden Verwertungs- und Logistikunternehmen für mineralische Abfälle. Erfreut nahm Paul Schuster den Preis von Laudator Wolfgang Fuchs entgegen, der Schuster großartige Leistungen auch im Bereich von Umwelt- und Gütebewusstsein bescheinigte: „Nachhaltigkeit versteht Paul Schuster ganzheitlich“, betonte Laudator Wolfgang Fuchs.

Heidemann Recycling: Ökonomisch und ökologisch effiziente Recyclinglösung
In der Kategorie „Innovative Recyclinglösung“ überzeugte die Heidemann Recycling GmbH aus Himmelpforten die 4-köpfige Jury mit Ihrer Anlage zur kombinierten Siebung und Nichteisenscheidung. Die innovative Techniklösung mit einer speziellen Anordnung und Konstruktion von Sieb und zwei Nichteisenscheidern ermöglicht höhere Ausbeuten als konventionelle Anlagen und ist dabei kompakter und leichter nachrüstbar. Seit ihrer Inbetriebnahme konnten tausende Tonnen zusätzlicher Nichteisenmetalle generiert und die Schlackenaufbereitung ökonomisch und ökologisch auf ein höheres Niveau gehoben werden. Den Preis in Gestalt des grünen Holzengels erhielt Geschäftsführer Alf Heidemann aus der Hand des Gewinners der gleichen Kategorie im Jahr 2016, Walter Feeß (Heinrich Feeß GmbH & Co. KG). Pioniere wie Heidemann, die Verfahren und Technologien entwickeln, um das Recycling ökonomisch wie ökologisch effizienter und einfacher zu machen, zeigen, „dass Klimaschutz und Ressourcenschonung kein Lippenbekenntnis sind, sondern zentraler Bestandteil der Unternehmensphilosophie von vielen Unternehmen der Branche“, machte Feeß in seiner Laudatio deutlich.

Container Go: Digitalisierungslösung vom Mittelstand für den Mittelstand
Das zentrale und omnipräsente Thema der Digitalisierung – Unternehmen 4.0 fand seinen Weg in diesem Jahr neu in die Wettbewerbskategorie um „Die Grünen Engel 2018“. Mit seiner Portallösung „Container GO“ hat das Unternehmen Otto Dörner Entsorgung GmbH neue Standards für Digitalisierung und Vernetzung in der Recycling- und Entsorgungsbranche geschaffen und sich im Wettbewerb um den Mittelstandspreis an die Spitze gesetzt. Ursprünglich für das eigene Bestandskundenportal und Dokumentationszwecke aufgesetzt, entwickelte Dörner sein Portal „Dörner Go“ zu „Container Go“ weiter und schuf so eine Lösung, die es auch anderen Entsorgungsunternehmen ermöglicht, daraus ihr eigenes, individualisiertes und ERP-systemunabhängiges „Go-Portal“ zu entwickeln. Von der automatisierten bundesweiten Auftragsabwicklung bis hin zur Einbindung von ERP-Systemen überregionaler Großhändler hat das Unternehmen „eine kosteneffiziente Lösung vom Mittelstand für den Mittelstand geschaffen“, erklärte der geschäftsführende Gesellschafter Oliver Dörner. Vom übertragenen Vergleich „Google des Mittelstandes“ der Laudatorin Professor Sabine Flamme, sieht sich der geschäftsführende Gesellschafter jedoch erst am Anfang eines langen Weges, das noch viele Partnernetzwerke benötigt, um sich für kommende Anforderungen und Hindernisse „gemeinsam“ zu wappnen. (Ansprechpartner: Martin Zimmermann – martin.zimmermann@doerner.de)

MinDir Dr. Helge Wendenburg: Sonderpreis Lebenswerk Nachhaltige Umweltpolitik – Ein Gestalter der Abfallwirtschaft geht von Bord
Der mit Spannung erwartete Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung des 4. Holzengels an den Preisträger des Sonderpreises „Lebenswerk nachhaltige Umweltpolitik“. Anlässlich seines 25jährigen Firmenjubiläums hatte der Mitinitiator Johannes Gritz von „Die Grünen Engel – Aufbereitungszentrum Nürnberg“ diesen Sonderpreis ausgeschrieben, für den der Lebenswerk-Preisträger 2016, Dr. Gottfried Jung, die Laudatio einleitete.

Im Hinblick auf sein außerordentliches Engagement für die Kreislaufwirtschaft über die letzten 30 Jahre hinweg, sei an dem scheidenden Abteilungsleiter für Wasserwirtschaft und Ressourcenschutz im Bundesumweltministerium, MinDir. Dr. Helge Wendenburg, praktisch gar kein Weg vorbeigegangen, erklärte Prof. Dr. Jung.

Mit klarer Positionierung setzte sich Wendenburg für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft ein und warb unermüdlich für die Idee des Ressourcenschutzes. Viele Gesetze und Novellen habe Wendenburg als Fachexperte mitgestaltet und getragen. Unter anderem die von der Branche sehnlich erwartete Mantelverordnung, die Wendenburg im Arbeitsprozess intensiv begleitet und unterstützt hat. Zu deren Verabschiedung noch in diesem Jahr, zeigte sich der Preisträger zuversichtlich, dass bis Mitte oder spätestens Ende des Jahres ein tragfähiger Konsens der Länder im Bundesrat erreicht wird und dann endlich mit einheitlichen Regeln in ganz Deutschland Ressourcenschutz betrieben werden könnte.

Als wahren Glücksfall für die Gesetzesarbeit bezeichnete Laudator Jung die reichhalte Vollzugserfahrung Wendenburgs, der in seiner beruflichen Laufbahn sämtliche Verwaltungsebenen durchlaufen hat. Gerade bei Gesetzesvorhaben spiele darüber hinaus der gute Austausch von Expertise zwischen der Branche und Politik eine wichtige Rolle, machte Wendenburg in seiner Rede deutlich: „Vorgaben müssen auch erfüllbar sein“, so der Preisträger. bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock dankte Dr. Wendenburg im Namen der Branche: „Herr Wendenburg hat die Branche und den Mittelstand immer im Auge gehabt“. Mit seiner professionellen und integren Art habe er es immer verstanden, ein konstruktives und vertrauensvolles Verhältnis zur Recycling- und Entsorgungswirtschaft aufzubauen, so der Verband abschließend.

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