Die Altstoff Recycling Austria AG (ARA) will mit ihrer Initiative „ARA Circular Design“ erreichen, dass österreichische Unternehmen schon bei der Verpackungsgestaltung wertvolle Ressourcen sparen. Damit lasse sich die Recyclingfähigkeit verbessern und den Einsatz von Kunststoffrezyklat als Rohstoff steigern. Künftig soll „Design for Recycling“ mit „Design from Recycling“ verbunden werden, was die Kreislaufwirtschaft einen großen Schritt weiterbringen würde, zeigt sich das Unternehmen überzeugt.
„Das EU Kreislaufwirtschaftspaket setzt der Wirtschaft hohe Ziele: Heute müssen in der EU 22,5 Prozent aller Kunststoffverpackungen recykliert werden. Wir in Österreich erreichen bereits 34 Prozent. 2025 sollen es aber 50 Prozent sein“, beschreibt ARA-Vorstand Christoph Scharff die Herausforderung.
„Wir müssen dafür Rohstoffe möglichst effizient und lange im Kreislauf halten. Das gelingt nur, wenn wir schon am Beginn der Wertschöpfungskette darauf achten, dass die Materialien nach ihrer Nutzung bestmöglich gesammelt, sortiert und verwertet werden können. Bei ‚ARA Circular Design‘ arbeiten wir intensiv mit Kunden, Verpackungsherstellern und Forschern – zum Beispiel dem Institut cyclos-HTP, dem Österreichischen Forschungsinstitut für Chemie und Technik oder der FH Campus Wien – zusammen. Wir wollen die Rezyklierbarkeit von Verpackungen optimieren – ‚Design for Recycling‘ – und gleichzeitig den Einsatz von Recyclingmaterial signifikant steigern – ‚Design from Recycling‘ – und das bei voller Funktionalität und Attraktivität der Verpackung.“
„Wenn wir die künftigen Recyclingziele erreichen wollen, müssen wir die Nachfrage nach Sekundärkunststoffen und dazu den Einsatz von hochwertigen Rezyklaten massiv steigern,“ betont Scharff. „Die EU Kommission hat die europäische Wirtschaft zum Commitment aufgerufen, 2025 in der EU 10 Millionen Tonnen Kunststoffrezyklate als Rohstoff einzusetzen. Das entspricht einer Verdreifachung des gegenwärtigen Niveaus und dazu leisten wir mit unseren Kunden und ‚ARA Circular Design` unseren österreichischen Beitrag.“
„Ob Recycling, Reparatur und Wiederverwendung: Wir verfolgen damit das große Ziel von Ressourcenschonung und Klimaschutz. Das ist kein Entweder-oder, sondern muss eine gemeinsame Anstrengung von Herstellern, KonsumentInnen, Gemeinden und allen Akteuren in der Kreislaufwirtschaft sein.“
Digitale Unterstützung zur Ressourceneffizienz
Ein von ARA speziell für Österreich spezifiziertes IT-Modell setze dabei einen wichtigen Schritt Richtung Kreislaufwirtschaft: Aus den detaillierten technischen Daten einer Verpackung – Werkstoffe, Additive, Klebstoffe und vieles mehr – wird automatisch berechnet, welcher Recyclinggrad unter realen österreichischen Bedingungen am Ende tatsächlich erreichbar istm heißt es vonseiten des Unternehmens. Die Ergebnisse sollen wichtige Hinweise für konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Recyclingfähigkeit liefern.
ARA Innovation Space
Auch im neu geschaffenen ARA Innovation Space (AIS) stellt „Circular Design“ einen Themenschwerpunkt dar. Dort arbeitet ein multidisziplinäres Team aus Studenten, Wissenschaftlern, Kreativen und Unternehmern gemeinsam mit den Kooperationspartnern Universität für angewandte Kunst Wien und Technische Universität Wien an der Zukunft der Kreislaufwirtschaft.
Kunststoffverpackung als Sekundärrohstoff und Energieträger
Schon heute werden in Österreich gesammelte Kunststoffverpackungen zu 100 Prozent als Sekundärrohstoff oder Energieträger genutzt (Bundesabfallwirtschaftsplan 2017). Die Recyclingrate liege mit 34 Prozent im EU-Spitzenfeld, so ARA. Die ARA verwertet eigenen Angaben zufolge 90 Prozent der gesammelten Kunststoffverpackungen in Österreich. Mit der europäischen Kunststoffstrategie möchte die EU zudem den Verbrauch von Einwegkunststoffen weiter reduzieren und die gezielte Verwendung von Mikroplastik beschränken. Bis 2030 sollen alle Kunststoffverpackungen auf dem EU-Markt recyclingfähig sein und die Recyclingquote auf 55 Prozent steigen.
„Die Botschaft der EU ist richtig. Wir müssen Produkte und Prozesse ressourcenschonend und recyclinggerecht gestalten, um Kunststoffabfälle weiter zu reduzieren und die europäische Kreislaufwirtschaft voranzutreiben. Wir wollen dazu mit ‚ARA Circular Design´ einen großen Schritt nach vorne machen“, so Christoph Scharff abschließend.