Die United Nations University hat die Wirtschaftlichkeit der Meldungen untersucht. Wenn keine Meldung durchgeführt wird, sinken die Betriebskosten um 20 Prozent. Das bedeutet: Wer gegen geltendes Recht verstößt, erzielt Gewinne, die die normalen Margen in der Recyclingindustrie weit übersteigen.
Die Untersuchung ergab weiter, dass das Ausschlachten von E-Schrott, also das Entfernen von wertvollen Teilen wie Motoren, Kompressoren, Festplatten, Kabeln oder Mainboards vor der Weitergabe an den Recycler, einen Verlust von 170 Millionen Euro jährlich für die Branche bedeutet.
Durchschnittlich 22 Prozent des E-Schrottaufkommens in Europa werde ausgeschlachtet und verursache signifikante Umweltschäden. Zwei Drittel der Kühlschränke und Klimaanlagen würden nicht zu anerkannten Recyclingbetrieben gelangen. Dies führe zu Umweltauswirkungen, die den CO2-Emissionen von 6.000.000 Millionen Autos entsprächen. Zudem seien illegale Exporte, Ausschlachten und das Vermischen nicht entfrachteten E-Schrotts in großen Schreddern Verfahren, bei denen keine Schadstoffentfrachtung und keine angemessene Entsorgung der gefährlichen Fraktionen stattfinde. Durch diese Vorgehensweise könnten 32 Prozent der Betriebskosten eines legalen Recyclingunternehmens eingespart werden.
E-Schrott-Recycler und die Wissenschaft wollen dabei helfen, das Meldeverhalten zu verbessern. So lautet eine Empfehlung, dass durch die Einführung verbindlicher Standards ein einheitliches Umfeld geschaffen werden müsse. Darüber hinaus sollten die Recycler für den verlorenen Umsatz durch das Ausschlachten der Geräte entschädigt werden.