Der Überwachungsrahmen der Kommission ist ein wichtiges Instrument zur Messung der Fortschritte und zur Abdeckung der verschiedenen Phasen der Kreislaufwirtschaft in der EU und den Mitgliedstaaten. Er zeigt folglich, ob die bestehenden politischen Initiativen erfolgreich zur Erreichung der erwarteten Ergebnisse beitragen, und ermittelt ferner Bereiche, in denen weitere Maßnahmen erforderlich sind. Er leistet einen wesentlichen Beitrag zu den Bemühungen der EU, so Eurostat, um die Entwicklung einer nachhaltigen, CO2-armen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft.
Der Rahmen gliedert sich in vier große Bereiche: Produktion und Verbrauch, Abfallwirtschaft, sekundäre Rohstoffe sowie Wettbewerbsfähigkeit und Innovation. Für jeden Bereich wurden mehrere spezifischere Indikatoren festgelegt. Im Bereich Produktion und Verbrauch geht es um die Selbstversorgung der EU mit Rohstoffen sowie um eine grüne öffentliche Beschaffung, das Abfallaufkommen und die Lebensmittelverschwendung. Die Abfallwirtschaftsindikatoren konzentrieren sich auf den Anteil der Abfälle, die wiederverwertet werden, an der Gesamtwirtschaft sowie auf spezifische Abfallströme, heißt es weiter. Im Bereich sekundäre Rohstoffe werden der Beitrag der recycelten Materialien zur Rohstoffnachfrage und der Handel mit recycelbaren Rohstoffen gemessen. Der Bereich Wettbewerbsfähigkeit und Innovation befasst sich mit der Messung von privaten Investitionen, Arbeitsplätzen und Bruttowertschöpfung sowie von Patenten im Zusammenhang mit der Kreislaufwirtschaft.
In der neuen Rubrik der Eurostat-Webseite zur Kreislaufwirtschaft erfährt man zum Beispiel, dass die Kreislaufwirtschaft im Jahr 2014 rund 141 Milliarden Euro an Wertschöpfung generiert hat, was einem Anstieg um 6,1 Prozent gegenüber 2012 bedeutet.
Es lässt sich feststellen, dass wiederverwertete Materialien trotz einer stetigen Verbesserung seit 2004 im Durchschnitt nur rund 10 Prozent der EU-Nachfrage nach Materialien decken. Bei einer Reihe von Massengütern decken die sekundären Rohstoffe mehr als 30 Prozent der Gesamtnachfrage nach Materialien (zum Beispiel Kupfer und Nickel). Darüber hinaus ist die EU ein Nettoexporteur mehrerer Ströme recyclingfähiger Abfälle wie Kunststoff, Papier und Pappe, Eisen und Stahl, Kupfer, Aluminium und Nickel.
Die Zahlen zeigen auch, dass die Recyclingquoten für Verpackungsabfälle in der EU zwischen 2008 und 2015 von 62 auf 66 Prozent gestiegen sind. Bei Kunststoffverpackungen ist die durchschnittliche Recyclingquote in der EU mit 40 Prozent deutlich niedriger, obwohl in den letzten Jahren Verbesserungen erzielt wurden, heißt es abschließend.