In Nordrhein-Westfalen werden nach Presseaussagen des Bauindustrieverbands NRW und des Verbands der Bau- und Rohstoffindustrie (vero) im Jahr 2018 die Rohstoffe für den Straßenbau knapp. Die Steinbrüche dort seien an ihre Kapazitätsgrenze gelangt und die durch den anhaltenden Bauboom große Nachfrage nach Splitt und Schotter habe bereits zu Lieferengpässen und ersten teuren Exporten des Primärmaterials aus Skandinavien geführt.
„Es wird Zeit, dass die Entscheider aus den Reihen der öffentlichen Hand althergebrachte Vorbehalte gegenüber den Einsatz von Recyclingbaustoffen im Straßenbau hinterfragen und – angesichts fortschreitender Rohstoffverknappung – diesem hochwertigen Sekundärmaterial als gleichberechtigtem Baustoff neben dem fossilen und mineralischen Primärmaterial in der Standardbauweise für den Straßenbau eine neue Chance geben“, erklärte bvse-Geschäftsführer Stefan Schmidmeyer im Vorfeld des 5. bvse-Mineraliktag, der am 6./7. Februar in Kooperation mit dem Baustoff-Recycling Forum des Baustoffrecycling Bayern e. V. in Berchtesgaden stattfindet.
„Die Rückführung mineralischer Bauabfälle in den Wirtschaftskreislauf ist ein großer Schritt vorwärts in Richtung Ressourcen- und Umweltschutz“, machte Schmidmeyer deutlich. „Nicht nur Steine sind ein knappes Gut. Eine nachhaltige Materialwirtschaft vermeidet unnötige Eingriffe in den Natur- und Landschaftshaushalt und entlastet die kaum noch vorhandenen Deponiekapazitäten“, hob Schmidmeyer weiter hervor.
„Neben Baustoffentsorgern und Recyclern, laden unsere Verbände zu dem bevorstehenden Branchenevent ausdrücklich Vertreter der Behörden, der Politik, der Bauindustrie und der Architekten ein. Unser Ziel ist, die Stakeholder der öffentlichen Auftragsvergabe über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Recyclingbaustoffen zu informieren und bestehende Bedenken, die eine Einbeziehung von Recyclingbaustoffen bzw. der Festlegung produktneutraler Ausschreibungen in öffentlichen Vergabeunterlagen bisher verhindert haben, endgültig auszuräumen. Die Ampel für RC-Baustoffe muss endlich auf grün gestellt werden“, machte der im bvse für den Bereich Mineralik zuständige Geschäftsführer Stefan Schmidmeyer deutlich.