Dazu sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Die Idee, eine EU-weite Steuer auf Plastik einzuführen, weist in die richtige Richtung und passt in die Debatte um die EU-Plastikstrategie. Eine Lösung für den gesamten EU-Binnenmarkt wäre wesentlich effektiver als es nationalstaatliche Maßnahmen sein könnten. Durch die Steuer können wir unseren ausufernden Plastikverbrauch in der EU von derzeit rund 50 Millionen Tonnen senken. Bisher zahlt die Kunststoffindustrie für die stoffliche Nutzung von Erdöl keine Energiesteuer. Ein ökologischer Erfolg kann eine solche Steuer aber nur werden, wenn es keine oder ermäßigte Steuersätze auf recyceltes Plastik gibt, das in Produkten verarbeitet wird. So wird das Recycling auch wirtschaftlich attraktiver, da Produzenten stärker nach günstigeren recycelten Kunststoffen nachfragen. Hersteller könnten dann endlich darüber nachdenken, wie ein ökologisches – weil recyclingfreundliches Design – aussehen muss. Für die Verbraucher führt das zudem zu weniger Kosten, wenn finanzielle Anreize für eine effizientere Kunststoffverwendung gesetzt werden. So mancher Produzent würde sicher darüber nachdenken, ob übergroße Umverpackungen dann noch wirtschaftlich Sinn ergeben. Unabhängig davon bleibt für den NABU völlig klar, dass der gesamte EU-Haushalt generell auf Nachhaltigkeit ausgerichtet werden muss, wobei die kleinen, aber überaus erfolgreichen LIFE-Programme für den Umwelt- und Naturschutz nicht nur erhalten, sondern sogar ausgebaut werden müssen.“
NABU begrüßt EU-weite Plastiksteuer
Nach Ansicht des Naturschutzbundes schlägt Kommissar Oettinger das richtige Instrument zur richtigen Zeit vor.