Das Unternehmen stellt am Standort Mergelstetten Ersatzbrennstoffe aus hochkalorischen Gewerbeabfällen her. Insgesamt 90.000 t aufbereiteter qualitativ hochwertiger Ersatzbrennstoff ersetzen hier etwa 80.000 Tonnen fossile Brennstoffe und sparen damit 66.000 Tonnen C02-Äquivalente ein. „Der große Vorteil unserer Anlage ist nicht nur eine hohe Einsparung an fossilen Rohstoffen. LKW-Transporte und damit Lärm sowie Verkehrsemissionen werden vermieden, weil der Brennstoff direkt Vorort am Drehrohofen eingesetzt wird,“ sagt dazu Matthias Einsele, Geschäftsführer der ELM.
Die Zementindustrie gehört zu den energieintensivsten Branchen in Deutschland. Die notwendige Energie bei der Zementherstellung wird im Wesentlichen für das Brennen des Zementklinkers aufgewendet. Dazu wurden traditionell fossile Brennstoffe, wie Steinkohle, Braunkohle, Petrolkoks und in geringem Umfang auch schweres Heizöl, verwendet. Geänderte rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen haben jedoch in den letzten Jahren dazu geführt, dass zunehmend alternative Brennstoffe eingesetzt werden. Für die Herstellung des Ersatzbrennstoffes werden überwiegend gewerbliche und industrielle Abfälle mit hohen Heizwerten eingesetzt. Diese werden entweder direkt an den Anfallstellen oder in entsprechenden Abfallbehandlungsanlagen separiert und sind aufgrund ihrer physikalischen Zusammensetzung nicht für ein rein stoffliches Recycling geeignet. Der Einsatz von Ersatzbrennstoffen gewährleistet vor diesem Hintergrund auch die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Zementherstellung und verringert die starke Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. ELM hat ein mechanisches Aufbereitungsverfahren entwickelt, das die Voraussetzung schafft, alternative Brennstoffe direkt beim Klinkerbrennprozess bei gleichbleibender Qualität mit hohen Substitutionsraten einzusetzen. In Heidenheim-Mergelstetten versorgt die ELM seit dem Jahr 2007 exklusiv ein Zementwerk mit alternativem Brennstoff. Der Produktionsprozess zur Herstellung von Ersatzbrennstoff (EBS) befindet sich direkt angrenzend zum Zementwerk.
Anfangs lag die Quote des eingesetzten Ersatzbrennstoffs noch bei ca. 50 %. Diese Substitutionsquote wurde immer weiter erhöht, um eine möglichst hohe Einsparung an fossilem Brennstoff zu erreichen. Im Jahr 2017 konnte bereits eine Einsatzquote von über 90 % erreicht werden. Das Ziel ist, in den nächsten Jahren möglichst eine 100-prozentige Substitutionsrate zu erreichen. Diese hohe Einsatzquote kann nur erreicht werden, weil der Prozess seitens der ELM immer weiter in Bezug auf Abtrennung der Störund Schadstoffe verbessert wurde. Das Zementwerk stellt zudem hohe Anforderungen an das Brennund Zündverhalten des Ersatzbrennstoffs.