Die DUH kritisiert, dass bei der vom FKN angegebenen Recyclingquote ausgeblendet werde, dass rund 40 Prozent der in Verkehr gebrachten Getränkekartons gar nicht zum Recycling im gelben Sack landen, sondern in der Restabfalltonne, der Umwelt oder anderen Sammelcontainern falsch entsorgt würden. In den Sortieranlagen würden die Getränkekartons aus dem gelben Sack zudem nicht komplett für das Recycling aussortiert. Restanhaftungen, Feuchtigkeit und fehlsortierte Fremdmaterialien (z.B. Wellpappe oder Folien) würden ungerechtfertigterweise als recycelte Getränkekartons gewertet. Dass die Faserverluste des Kartonanteils beim Recyclingprozess bis zu 20 Prozent betragen könne, werde ebenfalls nicht berücksichtigt und erhöhe so fälschlicherweise die Quote.
Um tatsächlich eine Recyclingquote von mehr als 70 Prozent zu erreichen, fordert die DUH ein Einwegpfand von 25 Cent auf Getränkekartons. Damit Recyclingquoten zukünftig auch der Realität entsprächen, solle die kommende Bundesregierung verbindlich festlegen, dass sich Quoten auf den Output und nicht auf den Input einer Recyclinganlage beziehen.