BDSV: Forderung nach „Umweltbonus“ und Kritik an DB Cargo

Zum Abschluss der BDSV-Jahrestagung stellte sich BDSV-Präsident Andreas Schwenter im Rahmen einer „Talkrunde“ den Fragen von Moderatorin Petra Bindl.

Dass bei der Stahlproduktion der Einsatz von Schrott die Umwelt deutlich mehr schont als der Einsatz von Eisenerz und Kokskohle, sei, auch dank der permanenten BDSV-Öffentlichkeitsarbeit, bei vielen Entscheidungsträgern angekommen. Schwenter griff diese bekannten Umweltvorteile auf und verband sie mit der Forderung nach Einräumung eines „Umweltbonus“ für die Stahlrecyclingbetriebe: Wenn die umweltschonende Wirkung des Stahlrecyclings unbestritten ist, so Schwenter, sei es doch sinnvoll, den Einsatz von Stahlschrott bei der Stahlherstellung noch weiter zu fördern. Vorstellen könne er sich Steuervorteile (etwa der der Mehrwertbesteuerung) oder auch eine Entlastung bei den hohen Umweltauflagen. Diese könnten an der einen oder anderen Stelle abgemildert werden, wenn Umweltbelastungen bei der Stahlherstellung durch den Mehreinsatz von Schrott nachweislich reduziert werden.

Hart ins Gericht ging Schwenter bei der Talkrunde des Weiteren mit der DB Cargo AG: Diese schaffe es offenkundig nicht, Stahlrecyclingbetriebe mit der notwendigen und rechtzeitigen Ausstattung von Güterwaggons für den Schrotttransport auszustatten. „Wir fühlen uns in Stich gelassen“, so Schwenter wörtlich. Es könne nicht sein, dass die Betriebe bei der Verladung des umweltfreundlichen Sekundärrohstoffs Schrott zunehmend auf Lkws zurückzugreifen müssten, bei denen bekannt sei, wie umweltschädlich deren Diesel-Emissionen sind.

Roter Faden der gesamten Jahrestagung war das Thema „Digitalisierung“. Stellvertretender BDSV-Präsident Stephan Karle und Präsidiumsmitglied Ralph Wager erläuterten in dem Forum „Die Neue BDSV“ die Vorhaben zum Aufbruch des Verbandes und der Branche in die Digitalisierung im Einzelnen. So steht ein eigener Fachausschuss zu diesem Thema in den Startlöchern. Ein kompletter Relaunch des Internetauftritts mit einem Bündel an nützlichen Brancheninformationen und interaktiven Funktionen steckt mitten in der Realisierungsphase. „Jedes Verbandsmitglied, das morgens seinen Computer hochfährt, soll es sich zur Gewohnheit werden lassen, zunächst einmal auf die Homepage der BDSV zu gehen,“ umriss Karle das ambitionierte Vorhaben.

Insgesamt konnte die BDSV bei ihrer diesjährigen Jahrestagung in Dortmund mit 600 Teilnehmern eine Rekordbeteiligung registrieren. Erstmalig vorgestellt wurde der Claim „Schrott muss man können.“ Damit, so das Fazit der Tagung, kann sich die Branche sehr gut identifizieren. Die 21. Jahrestagung am 21./22. November 2018 wird in Stuttgart stattfinden.

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