Keestrack R6 bei Movarec

Seit rund einem Jahr arbeitet ein diesel-hydraulischer Keestrack R6 im Recyclingbetrieb des belgischen Unternehmens Movarec.
Foto: Keestrack
Foto: Keestrack

Insgesamt 20 Mitarbeiter beschäftigt die belgische Monseré-Gruppe mit Hauptsitz in Ingelmunster bei Kortrijk, nahe der französischen Grenze. 1994 von Davy Monseré als Aushub- und Abbruchunternehmen gegründet, ist das Unternehmen mit der eigenen Transportflotte Movatrans und der Recyclingsparte Movarec heute ein überregionaler Dienstleister in Tiefbau, Abbruch und der Wiederverwertung von Baustoffen und organischen Massen.

Landesweit übernimmt Movarec unter der Leitung von Jurgen Monseré das mobile Recycling von Bauschuttt und Abbruchmaterialien auf Monseré-Baustellen oder Kundenprojekten und betreibt einen Recyclingplatz für Bauschutt, A- und B-Restholz und Grünabfälle im westflämischen Küstenort Veurne. Insgesamt verarbeitet das Unternehmen mit sechs Mitarbeiten bis zu 600.000 Tonnen Baurestmassen pro Jahr. Rund 70.000 Tonnen – darunter auch hochwertige Recycling-Körnungen – fallen auf dem knapp 1 Hektar großen Werkplatz an.

Ende vergangenen Jahres ersetzte Movarec Keestrack zufolge seinen bisherigen 70-Tonnen-Prallbrecher durch einen diesel-hydraulischen Keestrack R6. Trotz Vollausrüstung mit 2-Deck-Vorsieb und Doppeldeck-Nachsiebmodul mit Überkornrückführung wiegt die Anlage mit 1.300er-Brecher (Einlauföffnung: 1.300 x 970 Millimeter, Rotorgewicht: 6.100 Kilogramm) nur knapp über 61 Tonnen. Im Gegensatz zur Vorgängeranlage bei Movarec lässt sie sich ohne Demontage des Nachsieb-Moduls per Tieflader transportieren, was die Mobilität erhöht und dank reduzierter Rüstzeiten auch die Rentabilität des 300-t/h-Großbrechers bereits bei mittleren Auftragsvolumen gewährleistet, heißt es weiter.

Für Lieferung und Betreuung zeichnet der belgische Keestrack-Händler für Ost- und Westflandern H.M.B. zuständig, der die Anlage auf die Bedürfnisse von Movarec anpasste. So wurde etwa das Berieselungssystem mit einer Drucklufteinleitung ausgestattet, die nach den Einsätzen eine schnelle und effektive Reinigung der Wasserdüsen ermöglicht, heißt es weiter im Keestrack-Anwenderbericht. Bereits ab Werk erhielt der Keestrack R6 zusätzlich neue optionale Ausrüstungen, die Produktionsleistung und -ergebnisse speziell im Recyling-Einsatz optimieren sollen.

Ende 2016 stellte Keestrack seine eigenen Überband-Neodym-Magnete vor, die bei wesentlich leichterer Bauart bessere Separationsleistungen bieten. Mit 1.200 Kilogramm Anbaugewicht ist der neue Neodym-Magnet um 400 Kilogramm leichter als das herkömmliche Ferrit-Modell und senkt damit spürbar das sensible Transportgewicht der Gesamtanlage. Seine Magnetkraft ist mit 750 Gauss bei 300 Millimeter Abstand um 300 Prozent stärker, was ein effizientes Separieren auch bei großen Bandabständen (verstellbar 150 bis 345 Millimeter) ermöglicht. Die Neodym-Bandmagneten verfügen über eine Lifetime-Schmierung und sind damit nahezu wartungsfrei. Alle Funktionen der optional hydraulisch oder elektrisch angetriebenen Aggregate sind fernsteuerbar.

Auch die neuen Keestrack-Windsichter lassen sich mit optionalen hydraulischen oder elektrischen Antrieben (Leistungsaufnahme: maximal 15 Kilowatt) in konventionelle oder hybride Antriebskonzepte einbinden. Die kompakten Ventilatoren entwickeln große Luftmengen (25 Kubikmeter pro Minute), die über einen voluminösen Doppelschlauch zur breiten Austrittsdüse am Überkorn-Austrag des Zweideck-Anbausiebes geführt werden. Über den einstellbaren Austrittswinkel und die variable Luftmenge (via Funksteuerung) lasse sich der Keestrack-Windsichter exakt auf Verschmutzungsgrad und -art (Holz, Plastik etc.) anpassen. Das flach bauende Aggregat (Gewicht: 11 Kilogramm) verbleibt während des Transports an der Anlage, lediglich Luftschlauch und Austrittsschiene im Knickbereich der Austragsbänder müssen demontiert werden.

Praxiserfahrungen

Gut 1.600 Betriebsstunden nach Auslieferung des Keestrack R6 im Dezember 2016 zieht Jurgen Monseré ein zufriedenes Fazit: Neben der hohen Auslastung durch das flexible Transport-Konzept überzeuge die Anlage mit 450 Kilowatt starkem Volvo-Diesel und wirtschaftlichem Load-Sensing-Antrieb auch durch große Wirtschaftlichkeit im Zwei-Mann-Betrieb. Selbst bei schwierigen Ausgangsmaterialien mit hohem Betonanteil erreiche der Großbrecher Keestrack zufolge hohe Stundenleistungen von 120 Tonnen bei 0/20- beziehungsweise 200 Tonnen pro Stunde bei 0/40-Körnungen. Als Durchschnittsverbrauch unter Volllast seien 50 bis 60 Liter pro Stunde dokumentiert, was dank 925 Liter Tankinhalt auch lange Schichten im Feldeinsatz ohne aufwendige Versorgungslogistik gewährleistet, heißt es abschließend.

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