Im dritten Quartal 2017 konnte die Wacker Neuson Group eigenen Angaben zufolge ein Umsatzplus von 20 Prozent auf 378,7 Millionen Euro erreichen (Q3/16: 315,7 Millionen Euro). „Natürlich hatten wir dank guter Märkte in Nordamerika und Europa einigen Rückenwind. Im Wesentlichen ist es jedoch die erfolgreiche Umsetzung unserer Wachstumsstrategie, die uns schneller als der Markt wachsen lässt“, erläutert Martin Lehner, CEO der Wacker Neuson Group.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verdoppelte sich nahezu auf 40,0 Millionen Euro (Q3/16: 20,4 Millionen Euro), dies entsprach einer EBIT-Marge von 10,6 Prozent (Q3/16: 6,5 Prozent).
Im saisontypisch margenstarken dritten Quartal konnten alle drei operativen Geschäftsbereiche Baugeräte, Kompaktmaschinen und Dienstleistungen beim Umsatz besser abschneiden als im Vorjahresquartal, heißt es weiter. Der Umsatz mit Baugeräten stieg um 14 Prozent, der mit Kompaktmaschinen um 27 Prozent und der mit Dienstleistungen um 11 Prozent. „Nachholeffekte bei internationalen Vermietunternehmen haben zu einem deutlich gestiegenen Absatz mit Baugeräten, allen voran mit Generatoren und Lichttürmen, geführt. Treiber des Wachstums im Bereich der Kompaktmaschinen waren unser nachhaltiger Erfolg im Geschäftsfeld Material Handling in der europäischen Bau- und Landwirtschaftsbranche sowie ein erwartungsgemäß höherer Absatz mit in Nordamerika produzierten Kompaktladern“, führt Martin Lehner weiter aus.
Im größten Absatzmarkt Europa, in dem der Konzern rund 75 Prozent der Umsatzerlöse generiert, wuchs der Umsatz im dritten Quartal um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Hier entwickelten sich vor allem die DACH-Länder, Benelux, Frankreich und Polen aus sicher des Unternehmens erfreulich; auch die südeuropäischen Länder trugen zum Wachstum bei. Ungebrochen stark ist das Umsatzwachstum in der Region Amerikas, lässt Wacker Neuson verlauten. Neben Produkten der Baustellentechnik konnten auch die in den USA produzierten Kompaktlader sowie aus Europa importierte Kompaktmaschinen im Umsatz deutlich zulegen. Der Umsatz stieg hier im dritten Quartal um 32 Prozent zum Vorjahr. Die USA, Kanada und auch die meisten lateinamerikanischen Länder legten im Umsatz zu. In Asien-Pazifik stieg der Umsatz im dritten Quartal um 14 Prozent, vornehmlich getragen von Australien. Im chinesischen Pinghu, nahe Shanghai, befindet sich derzeit ein neues Werk für Kompaktmaschinen im Aufbau. Hier plant der Konzern, ab dem ersten Quartal 2018 Kompaktbagger für den chinesischen Markt herzustellen.
Der Umsatz in den ersten neun Monaten des Jahres stieg insgesamt um 13 Prozent und erreichte mit 1.142,4 Millionen Euro ein neues Rekordniveau (9M/16: 1.013,5 Millionen Euro). Das EBIT verbesserte sich um 42 Prozent und erreichte 101,0 Mio. Euro, die EBIT-Marge lag bei 8,8 Prozent (9M/16: 71,1 Millionen Euro; 7,0 Prozent). Neben dem Umsatzwachstum wirkten sich interne Prozessverbesserungen sowie eine strikte Kostenkontrolle positiv auf das Ergebnis aus. Zudem tragen in den beiden Vorjahren angestoßene Projekte zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit vermehrt Früchte, darunter die Verlagerung der Kompaktladerproduktion aus Österreich in die USA sowie Investitionen in Produktinnovationen, wie vollständig elektrische und emissionsfreie Baugeräte und Kompaktmaschinen.
Die vom Vorstand eingeleiteten Maßnahmen zur Optimierung der Kapitalbindung greifen zunehmend. Die Quote des Net Working Capitals zum annualisierten Umsatz des dritten Quartals reduzierte sich von 45 Prozent im Vorjahr auf 37 Prozent zum Stichtag 30. September 2017. Die Reichweite der Vorräte konnte auf 151 Tage reduziert werden, eine Verbesserung von 16 Prozent.
Durch das gute Ergebnis vor Steuern sowie eine verbesserte Struktur des Net Working Capitals stieg der operative Cashflow Unternehmensangaben zufolge um 26 Prozent auf 74 Millionen Euro (Q3/16: 59 Millionen Euro). Der Free Cashflow verbesserte sich mit 50 Millionen Euro um 46 Prozent zum Vorjahresquartal (Q3/16: 35 Millionen Euro).
Prognose für das Gesamtjahr 2017
„Unsere Auftragsbücher sind gut gefüllt. Wir gehen davon aus, dass sich unsere Geschäfte auch bis zum Jahresende gut entwickeln werden“, erläutert Martin Lehner.
Das Unternehmen konkretisiert seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr: Der Umsatz wird am oberen Rand der bisherigen Prognose von 1,45 bis 1,50 Milliarden Euro erwartet und könnte sogar leicht darüber liegen. Dies entspricht einer Steigerung zum Vorjahr von über 10 Prozent (bisher 7 bis 10 Prozent). Auch die EBIT-Marge sollte den oberen Rand der Bandbreite von 7,5 bis 8,5 Prozent erreichen.
Hierbei sei ein möglicher Einmalgewinn aus der Veräußerung einer Immobiliengesellschaft des Konzerns im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich nicht enthalten. Die Realisierung könnte sich aufgrund behördlicher Genehmigungsverfahren auch in das Jahr 2018 verschieben. Im Vorjahr hatten der Konzernumsatz 1,36 Milliarden Euro und die EBIT-Marge 6,5 Prozent betragen.